Vom Glück


Vom Glück

15.05.2016

 

Ein „Dach über unserem Kopf“

eine Eigentums-Wohnung

oder gar

ein Eigenheim —

darin: zugestellt mit modischen Möbeln,

darin: ausgestellt als LifeStyle —

wir.

 

Unser Konto „ausgeglichen“,

unser Aktiendepot durchorganisiert,

unser „Heilig’s Blechle“ vor dem Haus,

unser Kühlschrank zum Bersten voll,

unser Whisky- und Weinkeller wohlsortiert,

Fotographien von Liu Bolin

oder aber

Druckgrafiken von Gerhard Richter

in unserem begehbaren, vollakklimatisierten Tresor

oder aber an der Wand,

mehrmals Urlaub im Jahr — weltweit,

all das haben wir.

Wir haben etwas erreicht.

 

Und doch fühlen

wir uns

stets auch mangelhaft,

beinahe minderwertig,

fühlen uns

in all unseren Besitztümern und Gütern

irgendwie

ungeborgen,

ungetröstet,

ungeliebt —,

unglücklich eben.

 

Könnte unser

eigentliches Unglück

womöglich

darin begründet sein,

dass wir

dem Falschen nachjagen

und

die „falschen Werte“

leben…—?

 

Und wenn

der materielle Überfluss

einen Mangel

uns offenbart,

worin könnte

dann

ein gelingendes,

ein sinnvolleres,

ein glücklicheres Leben

begründet sein…—?

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