VERGANGENES BLEIBT NICHT STEHEN,
ES GEHT IM KOPF HERUM
Wer will schon erinnert werden
an Leid und vergangenes Glück?
An Schuld, an Beschwerden
denkt niemand gerne zurück.
Und doch steckt darin Geschichte,
kommt mehr als Lappalie zu Wort,
des Lebens Gewichte
bedingen Mühsal vor Ort.
Was war, ist es nur gewesen?
Vergeht, was vergangen, in nichts?
Ist Zeit nur der Besen
und Platz des Kehrricht-Gerichts?
In Nebel gehüllt, in Wolken,
erscheint, was du heute beweinst.
Doch trägt an den Folgen
des Gestern jeder noch einst.
Erinnerung holt ins Heute,
was fortwirkt, und bringt an den Tag:
Wir sind oft nur Beute,
das Herz belegt mit Beschlag.
Jedweder ist auch von gestern.
Vergangenes bleibt im Verzug.
Das Gestern verlästern
ist oft nicht mehr als Betrug.
Nicht anders das Färben, Schönen,
beschönigt in milderem Licht,
als sei gar das Krönen,
Verklären, unsere Pflicht.
Die Rückschau, sie mag sich trüben,
Erinnerung blendet zurück,
holt Drüben ins Hüben
und schärft fürs Heute den Blick.