Toxische Narrative und ihre möglichen Folgen für Deutschland


Toxische Narrative und ihre möglichen Folgen für Deutschland

Das Spektrum politischer Narrative — ein exemplarischer Einblick, Teil II,5

01.06.2021 bis 23.06.2021

— Fortsetzung zu Teil II,4 —

 

Die Welt der toxischen Feindbild-Stereotype…

Verortung des Feindes als „Bild“ im Einzelnen — der wirkliche Feind: eine Intarsie unserer Persönlichkeit?

Ging es im letzten Blogbeitrag überwiegend um die Grundkomponenten toxischer Feindbild-Stereotype im Umfeld politisch-toxischer Narrative — Wort, Bild, „Kopf-Kino“ bzw. „bewegter Film“, Überzeugungen, Ressentiments, etc.pp. — sowie deren Ort und Verortung in unserer Persönlichkeit, unserem Erleben, unserem Denken. So soll es nachfolgend um die Beschreibung des wirklichen, des eigentlichen Feindes in uns gehen. Es soll die Struktur und die Verortung des „persönlichen Feind-im-Bild“ als Grundstruktur politisch-toxischer Narrative möglichst präzise beschrieben werden. Denn erst der persönlich erlebte Feind  als der von der einzelnen Psyche ablösbare Feind als Feind-im-Bild, ist jener Feind, der sich einer-seits weiterreichen, der sich transportieren, der sich nach draußen projizieren und mit Gesinnungs-Genossen*innen teilen lässt, wie er zugleich auch anderer-seits jener Feind ist, gegen den sich zu kämpfen lohnt, der mich angeht, weil er mich-selbst persönlich zu bedrohen scheint. Erleben des  Feindes und Realität eines  Feindes scheinen in unserer Psyche mitunter zusammenzufallen und eins zu sein. Dann gilt, wie so oft: Projektion ist  Realität. Um es pointiert zu formulieren: Wir selbst entwerfen uns selbst den Feind als Bild, der am besten zu unserer Persönlichkeit passt. Denn dieser  Feind entstammt unserer Persönlichkeit. Dort ist sein Ursprung, sein „Ort“, seine emotionale Quelle. Der Feind als Bild  ist sozusagen das Hässliche im Schönen unserer Persönlichkeit. Zwar scheint dieses Hässliche bisweilen weit weg zu sein — in Attentätern, in IS-Terroristen und Taliban, in den nationalistischen „Volksverrätern“, etc.pp.; vor allem in den täglichen Nachrichten aus aller Welt — aber doch niemals in uns selbst. Schließlich sind wir doch immer  die Guten! Jedenfalls in unserer persönlich-subjektiven Selbst-Wahrnehmung. Meines Erachtens ein fundamentaler, rationaler Irrtum, also ein sachliches Verkennen, sowohl der eigenen Persönlichkeit als auch ein Verkennen unseres „Ichs“. Zudem ein existentieller Irrtum hinsichtlich der kaschierten „Klüfte“ und „Abgründe“ unserer Persönlichkeit. Denn Aggressionen bis hin zum faktischen Mord scheinen eine anthropologische Konstante unseres Mensch-Seins zu sein (…wie seine kulturellen Fähigkeiten zum ethisch-moralisch Guten, zum vernünftigen „richtigen“ Handeln…). Daher unser Feind. Um es mit Nietzsche zu sagen: In unseren Ressentiments gebiert sich der eigene Hass den  „Feind“. Dieser ist der böse  Feind, der dämonische  Feind — der un-realistische, aber in uns wirkliche Feind. Als „Matrize“ oder „Blaupause“ mag uns ein toxisches Narrativ als vertrautes Hass-Muster dienen. Dies ist die Kontur, der Schattenriss, der in unserer Psyche Form annimmt. Dies ist das von uns auszumalende, zu colorierende „Bild“, dies der „Film“ in unserem „Kopf-Kino“, dies die auf einen Erzähl-Rahmen auf- und ausgespannte „Leinwand“, auf der das Feind-Bild Gestalt annehmen soll. Hass ist ein  Segment unseres persönlichen „Lokalkolorits“.

Der Missbrauch des anderen Menschen beginnt also nicht erst dann, wenn man Menschen, die man persönlich nicht kennt, weil man ihnen zuvor noch nie begegnet ist, z.B. als „Ausländer“ oder „Flüchtlinge“ durch die Straßen hetzt (Rassismus), oder wenn man an Religionsgemeinschaften der Juden, Christen, Muslimen, Hindus oder Buddhisten nachweislich konkrete Straftaten begeht (z.B. Attentäter von Christchurch, NZ). Auch nicht, wenn man einen (Kommunal-)Politiker als persönliches Hass-Objekt missbraucht. Der Missbrauch eines anderen Menschen beginnt bereits in unserer eigenen inneren Wirklichkeit, wenn wir unsere diffusen Aggressionen und Ängste zu Hass verdichten und diese „Dichtungen“ zu dauerhaften Überzeugungen konkretisieren, indem wir sie durch stetige Bestätigungen steigern — etwa, indem wir selbst sie mandraartig wiederholen, oder aber, indem wir verdichtete Hass-Überzeugungen durch Gleichgesinnte reihum bestätigen lassen. Der Missbrauch eines anderen Menschen, die Erschaffung unseres persönlichen Feindbildes, beginnt bereits in unserer inneren Wirklichkeit, wenn wir unsere nebulösen, teils schlummernden Ressentiments in „Passepartout-Formen des Hasses“ gießen, um ihnen eine gewisse Gestalt zu verleihen oder wenn wir ihnen ein konkret ausgestaltetes Bild geben, und dieses Feind-Bild sodann nach draußen als „persönliche Realität“ projizieren. Es will scheinen, als ob die Bestie in uns von Zeit zu Zeit von der Kette gelassen werden muss; oder, wie es Nietzsche prägnant beschreibt,“das Tier muß wieder heraus, muß wieder in die Wildnis zurück“ (vgl. Nietzsche, Zur Genealogie der Moral, Erste Abhandlung, Abschnitt 10ff.). Das politisch-toxische Narrativ und das selbstentworfene Feindbild stehen hier parallel zueinander. Es gilt: Das Innen muss, soll es jemals Tat werden können und nicht nur bloße, unbefriedigende Phantasie bleiben, nach draußen „veräußert“ werden. Diese Veräußerung geht nur über ablösbare, transportierbare, weiterreichbare Feind-„Bilder„. Und Feindbilder haben in der Regel Vorbildner, also Personen oder Muster, die helfen, das Eigene „ins Bild zu setzen“, die dem eigenen Hass ein Motiv-Bild als „Votivbild“ (vgl. das Wortfeld von lat. votivus, voveo) wie auch eine gewünschte Motivation liefern. Der Hass als Bild muss Gedanke und Plan, und diese beiden müssen letztlich zur Tat, in diesem Fall: zum Attentat, werden. So war es beim Halle-Attentäter. So war es beim Hanau-Attentäter, Tobias Rathjen. So war es auch beim Attentäter des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke, Stephan Ernst. Verkürzt gesagt: Das Feind-Bild eines dämonisch überzeichneten Feindes wurde in all diesen Fällen zunächst in der eigenen Psyche „geboren“, wurde in der eigenen Persönlichkeit des Täters ausgeformt und in tausenden Facetten ausgestaltet, wurde dort, in der Persönlichkeit des Attentäters, mit seinen kruden Hass-Phantasien ins Dämonische aufgeladen, übersteigert und wie einstmals der rituelle Sündenbock mit allen „Sünden“ und „politischen Vergehen“ beladen, überbordend überfrachtet, deren man selbst habhaft werden konnte. Erst nach dieser schöpferischen Hass-Phase, in der Mord-Phantasien ihre konkrete Gestalt annahmen, wurde der „innere Film“ in die Bewegung nach draußen über-setzt, wurde als „persönliche Realität“, als „Motiv“, nach draußen projiziert und zuletzt als Motivation in die jeweilige Bluttat umgesetzt. Die persönlich erlebte und gelebte Projektion wurde auf diese Weise zur Realität. Verkürzt: „Was ich seelisch erlebe, durchlebe, all das ist äußere Realität.“ Die Folgen dieser Krasis, dieser katastrophalen Ineinandermischung von seelischem Erleben und äußerer Realität, lösten in der Bevölkerung zwar mehrheitlich Entsetzen aus; anderen Personen jedoch dienten diese Bluttaten zur willkommenen Bestätigung ihrer eigenen Mord-Phantasien, die sie in asozialen Netzwerken mittels „Likes“ und „Links“ frenetisch feierten. Und das ist m.E. die Gefahr, die gleichsam eliptisch wiederkehrende „Geburt der Tragödie“, die von politisch-toxischen Narrativen und Feindbildern für jede freiheitliche Gesellschaft ausgeht: Im Bereich des fanatisch gesteigerten Hasses bleibt zuletzt keinerlei Raum für das gemeinsam Menschliche übrig, das Opfer und Täter existentiell miteinander verbindet: unser aller Mensch-Sein. Vielmehr gilt: Der Hass des fanatischen Täters entmenschlicht das Opfer, macht eine gesichtslose Nummer (vgl. u.a. Gefangenen- oder KZ-Nummern) oder ein unpersönliches, rein sachliches „Ding“ als Hass-Objekt aus ihm. Der Täter jedoch fühlt sich womöglich als „Sachwalter einer heroischen Tat“ oder als „Herr über Leben und Tod“. So etwa die heutige Gesinnung von IS-Terroristen, Taliban-Milizen u.ä. extremistisch motivierten Attentätern; historische Vorbildner der rechtsextremistischen Szene: der SS-Mythos und Versatzstücke aus ultranationalistischen Mythen u. Narrativen von Milizen und Armee-Verbänden. Wie auch immer. Der vom eigenen Hass getriebene Einzeltäter hat zuletzt noch genau zwei reale Optionen: Entweder er tötet den realen Menschen, auf den bzw. auf die er als Hass-Objekt sein Feind-Bild projiziert hat (z.B. Herrn Lübcke, die Redakteure*innen von Charlie Hebdo, die Muslime von Christchurch, NZ; etc.pp.); oder er tötet sich selbst. In der Regel ist ein fanatisierter Täter Richter und Vollstrecker seines persönlich aufgelagerten Todesurteils in einem — entweder vollstreckt er das Todesurteil an einem anderen Mit-Menschen oder an sich selbst. Das ist das eigentliche Schicksal, diese Unentrinnbarkeit zur Tat, das sich der eigene, Grenzen-los gesteigerte Hass gebiert…—

Ent-grenztes ideologisches Denken führt in politische Extrempositionen. Ent-grenzte Emotionen führen zu extremen Handlungen von Einzelpersonen. Im Grenzen-losen Raum kann der Mensch nicht existieren, denn er benötigt Halt und Orientierung, Maß und Mitte, um sein Leben sinnvoll gestalten zu können. Zwar kann auch der Hass scheinbaren Halt und Orientierung dem menschlichen Dasein bieten; aber erst das Zusammenwirken von Vernunft und Liebe ermöglichen dem Menschen eine maßvolle Existenz. Und versucht sich der Mensch dennoch an der Grenzenlosigkeit, so gleicht er alsbald sowohl einem „Wanderer“ zwischen verschiedenen Welten als auch seinem eigenen „Schatten“, ausgespannt über seinen persönlichen Klüften und Abgründen. Wir selbst sind uns selbst beides: bewusstes Mensch-Sein als „Wanderer“ zwischen Immanenz und Transzendenz wie auch zugleich „Schatten unseres Selbst“ als lebendiger Abgrund. Wir gleichen einer-seits sowohl der persönlichen Landschaft eines bewussten, erkennenden „Ichs“ als auch anderer-seits jenem „Schwamm“, womit wir die Grenzen unseres Lebens-Horizontes weggewischt haben, und als Folge hiervon, bald hierhin bald dahin taumeln, stolpern und gleichsam ins Bodenlose stürzen (vgl. Friedrich Nietzsche: Die fröhliche Wissenschaft. Der tolle Mensch.). Unser Mensch-Sein benötigt Grenzen, um den eigenen Stand-Punkt als Stand-„Ort“, als unsere unverwechselbare „Position-im-Leben“, erleben zu können. Erst hier erleben wir unsere Existenz als „gegründet“, als „geerdet“, als „getragen“, als „verankert“, kurz: als „Selbst-Stand“. Erst vom Stand-Punkt unserer Existenz aus vermögen wir die Grenz-Linie unseres Lebens-Horizontes zu sichten, mit wachem Verstand auszumessen und mittels unserer Vernunft in Freiheit sowohl ab- als auch zu überschreiten. Wer jedoch mit seinen provokativen Polemiken und toxischen Narrativen — seien sie nun religiös oder ideologisch begründet — ständig „rote Linien“ ins Extreme verschiebt, der führt nicht nur sich selbst, sondern auch Andere ins Verderben…—

 

Ein semantischer Hinweis

Ein semantischer Hinweis in eigener Sache. Das generalisierende Personalpronomen „man“ dient mir i.d.R. zur Hervorhebung einer eher unbewusst, reflexartig agierenden Geistes-Haltung, während mit dem Personalpronomen „wir“ eher eine bewusst handelnde Person bzw. Personen skizziert werden soll(en).

 

Das Feindbild als „Folie“, als abs-tractum persönlicher Aggressionen

Das von uns entworfene Feind-Bild ist gleichsam die „Folie“, ein „Abziehbild“, unserer eigenen inneren Wirklichkeit als Aggression. Die Bandbreite der Aggression reicht dabei von bloßer Abneigung bis hin zum möglichen Mord — und sei es „nur“ eine Mord-Phantasie. Kein Mensch ist gegen den Absturz in diese seelischen Abgründe gefeit. Denn selbst bedeutende Päpste wie etwa Papst Urban II. (Pontifikat von 1088-1099) ließen sich zu christlicher(!) Hass-Propaganda hinreißen (vgl. u.a. seinen Aufruf zum Ersten Kreuzzug zur Befreiung Jerusalems, 27.November 1095, „Deus lo vult!“). Ebenso berühmte Heilige, wie etwa der Zisterzienser-Abt Bernhard von Clairveaux (1090-1153), redeten der Vernichtung der Heidenvölker das Wort (vgl. u.a. seine Schreiben zur „Christianisierung der Heidenvölker“, seinen Brief 457 „Kreuzzug gegen die Wenden“ […natio deleatur…], seinen Aufruf zum II. Kreuzzug, etc.pp.). Die Liste der ressentimentbeladenen „Honoratioren“ lässt sich beliebig verlängern: auch der  Reformator, Martin Luther, gehört in diese berühmt-berüchtigte Ahnengalerie (vgl. u.a. seine hasserfüllten Schriften, Traktate und Pamphlete gg. Juden, ab 1538/1543, sowie die Vernichtung von Mitreformatoren wie etwa Thomas Müntzer, Sebastian Franck, et al. als Ketzer). In der Reformations-Zeit reichten allerdings die Wurzeln des christlichen  Antijudaismus bereits 1.400 Jahre weit zurück. Luther stand insofern in der „Tradition“ antijudaistischer Stereotype. Sogar ein leibhaftiger „Übermensch“, der sich selbst als den „größten Psychologen des 19. Jahrhunderts“ wähnte (sic!), der Professor für Altphilologie, Friedrich Nietzsche, gehört in diesen erlauchten Kreis seelisch gescheiterter Existenzen (vgl. Friedrich Nietzsche, Ecce Homo. Wie man wird, was man ist. Kapitel: Warum ich so gute Bücher schreibe, Abs. 5+6). Allesamt menschlich gescheiterte Existenzen, insofern, da sie nicht nur der „hohen Liebe“, der „reinen Lehre“ sowie „der Liebe zur Wahrheit“, sondern bisweilen auch dem persönlich aufgelagerten, abgrundtiefen Hass das fanatische Wort redeten und dieser wie auch jenem eloquent zu huldigen wussten…—

 

Die bleibende Eigenverantwortung für unsere Feindbilder

Was folgt aus dem hier Ausgeführten? Nun, zunächst einmal, dass Aggressionen wie Neid, Groll, Hass und daraus folgend, Ressentiments, Feindbilder und Rachephantasien aller Couleur, nicht auf eine Unterschicht in „prekären Lebensverhältnissen“ einzugrenzen ist, gekennzeichnet durch Armut und mangelhafte Ausbildung. Ferner lassen sich das Ausmaß, der Grad des Hasses, des Ressentiments sowie der Feindbilder nicht auf Armut und mangelnde Ausbildung als deren Ursache reduzieren. Die zuvor Benannten gehörten alle der jeweiligen Oberschicht an, hatten studiert und waren polyglott (mindestens Latein, Griechisch, Hebräisch…). Zügelloser, blinder Hass und fanatische Feindbilder finden sich zu allen Zeiten in allen Bevölkerungsschichten — gerade auch bei den gut ausgebildeten Akademiker*innen — von der Antike bis in die Gegenwart. Seinen Aggressionen freien Lauf zu lassen, sie nicht beherrschen zu wollen oder zu können, oder, weit schlimmer noch, sie aktiv in den „Dienst einer heroischen Sache“ zu stellen, indem man sie eloquent und rhetorisch brillant als Agitation für Propagandazwecke gebraucht, ist m.E. keine Frage der schulischen Ausbildung, sondern viel mehr ein offensichtliches Manko der persönlichen Charakter-Bildung. Das war bei Kaisern und Königen, Päpsten und Heiligen, Reformatoren und „Übermenschen“ früherer Zeiten nicht anders als bei den „Berufsrevoluzzern“ der 1970er Jahre und den rechtspopulistischen Granden der AfD und der „Neuen Rechten“ heute.

 

Wenn sich „die Zeiten“ für jeden merklich ändern, wenn positive Werte negativ und negative positiv besetzt werden, wenn es zur allgemein akzeptierten „Umwertung der Werte“ kommt (vgl. Nietzsche, Zur Genealogie der Moral), und diese Unwerte zu neuen „Leitwerten“ einer „Neuen Kultur“ bzw. einer „Neuen, völkischen Gesellschaft“ erhoben werden, so geschieht dies alles nicht durch einen „fernen Gott“, auch nicht durch ein „blindes Schicksal“, das den Menschen zugeschickt werden würde, sondern es geschieht durch konkret handelnde Menschen-in-der-Zeit. Benennbare und eindeutig identifizierbare Zeit-Genossen*innen, mit einem Namen und einem Gesicht (…darum werden von mir u.a. heutige Diktatoren und deutsche Neonazigrößen sowie rechtsextremistische AfD-Granden grundsätzlich namentlich  benannt…). Nicht die politische Welt, als das übermächtig uns bestimmende Andere eines wie auch immer anwesenden „Außen“ bestimmen das Bild meines/unseres Feindes. Sondern ein Jeder und eine Jede für sich selbst.

Was folgt hieraus für unsere Verantwortung gegenüber der politischen Welt, der Gesellschaft, wie auch der Menschheit als Ganzes? Wir sind es, die unablösbar von unserem Sagen, Meinen, Tun (bzw. Nicht-Tun, Ausweichen, Wegschauen, „ohne mich“-Verhalten…) sowie von unserem gezielten Handeln alle Verantwortung tragen. Für unsere Worte in Form von Hetzparolen, Hass-Tweets, Pamphleten ebenso, wie für unsere Hass-erfüllten Taten. Wer im demokratisch-ethischen Sinne sein Leben „frei“ gestalten will, der ist zur Eigenverantwortung verdammt (vgl. u.a. Jean-Paul Sartre, Das Sein und das Nichts; Albert Camus: Der Mythos des Sisyphos; Karl Jaspers: Philosophie II, Existenzerhellung;). Denn Eigenverantwortung ist der „Goldstandard“ sowohl für jegliche Demokratie als auch für alle Lebensweisen real existierender Freiheit. Menschliche Freiheit ist stets an Voraussetzungen gebunden und damit begrenzt. Menschliche Freiheit ist real  im Einzelnen und relativ  hinsichtlich des Ganzen, dessen Teil jedes Individuum ist. „Totale Freiheit“ ist lediglich ein Gedankenkonstrukt, das es als Absolutum nur in ideologischen Narrativen und politischen Utopien gibt.

Das politisch vergiftende Gespenst der Demagogie, des Fanatismus, der Volksverführung und Volksverhetzung, etc.pp., zerstiebt im selben Augenblick zu „Schall und Rauch“, in dem wir klar und deutlich wie einst bei René Descartes erkennen und anerkennen, dass wir selbst der jeweilige Urheber unseres Feindbildes sind. Wir selbst tragen für unsere Emotionen, unsere Aggressionen und Feindbilder zu 100% Eigen-Verantwortung. Und laufen wir Rechtspopulisten bzw. Rechtsextremisten mit ihren politisch-toxischen Narrativen fraglos hinterher, so mögen diese zwar die Urheber des betreffenden Feindbildes sein (z.B. „der Ausländer“, „der Moslem“, „der Volksverräter“, etc.pp.), aber gleichwohl sind wir deren Unterstützer, deren „Wasserträger“, deren „Basis im Volk“. Wir selbst sind in all diesen Fällen sozusagen „die Bedingung der Möglichkeit“ für einen sich in der Gesellschaft ausbreitenden Hass, indem wir entweder deren Feindbilder uns zu-eigen-machen, zu unseren eigenen machen, indem wir Feindbilder  uns aneignen, diese sodann kolportieren, weiterverbreiten, tradieren. Oder indem wir, selbst schöpferisch tätig werdend, Feindbilder für uns und andere ent-werfen. Und schauen wir in die Gegenwart: welches gesellschaftlich relevante Thema ist nicht wie ein vollgesogener Wollfaden mit kontroversen, teils unversöhnlichen, apodiktischen Ansichten und Überzeugungen eingefärbt, oder aber wie ein Schwamm mit Hass und Zwietracht durchtränkt? Welches gesellschaftliche Thema ist noch nicht von Angst und Panikmache dermaßen besetzt, dass wir es im Diskurs noch offen und vertrauensvoll an- und aussprechen könnten? Wo gelingt denn noch echter, liebender Dia-Log (vgl. Platon), als das redliche Sprechen von Zweien hinsichtlich „Richtigkeit“ oder gar „Wahrheit“? Wo gelingt denn noch argumentativer Diskurs „in der Sache“ und um-der-Sache-willen — und wann bzw. wie oft schweigen wir bereits, selbst die „Schere im Kopf“ betätigend, aus Angst vor verbalen Invektiven unseres Gegenübers? Wie sieht es denn in Schulen, an Universitäten, in coram publico mit dem „freien Wort“ und (Angst-)freier Rede aus? Gleicht unsere einstmalige Diskussions-Kultur nicht schon längst dem prägnanten Wort des Religionsphilosophen Martin Buber, das besagt: „Der Mensch in der Krisis, das ist der Mensch, der seine Sache nicht mehr dem Gespräch anvertraut, weil ihm dessen Voraussetzung, das Vertrauen, verlorengegangen ist.“ (vgl. „Das echte Gespräch und die Möglichkeiten des Friedens“, in: Martin Buber. Fünf Ansprachen anlässlich der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Frankfurt am Main, 1953.)

Die oftmals beschriebene „Verrohung der Sprache“ wie auch der Gesellschaft — zuletzt erneut durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei der Freischaltung des Onlineportals „Stark im Amt“ attestiert — geschieht auf der Grundlage von fühlenden, denkenden und handelnden Menschen. Deshalb sind wir alle gleichermaßen angesprochen, aufgerufen und gefragt, dieser progressiven, sich krebsartig ausbreitenden Verrohung durch menschlichen Hass und gemeinschaftliches Hassen, entgegenzutreten.

 

Literarischer Hinweis

Wenn ich in diesen Blogbeiträgen das „Neue“, groß geschrieben, verwende, so nehme ich bewusst und gezielt historischen Bezug auf die Nomenklatur der NSDAP-Kampfsprache. Auch sie war durchsetzt mit Topoi wie etwa der „Neue Mensch“, die „Neue Zeit“ u.v.a.m. . Aber auch dieses „Neue“, von der vermeintlichen „Alternativen für Deutschland“ so gerne als das heutige Maß aller politischen Dinge propagiert, hatte bereits vor 1933 seine historischen Vorbilder. Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, die räumliche Schaffung von Ghettos und KZs, und selbst die historische Tatsache von Genoziden (z.B. durch Generalmajor Lothar von Trotha an Herero und Nama in „Deutsch Südwest“, 1904-1908), waren keinesfalls „neue“ Erfindungen der damaligen Nazi-Größen, die die deutschsprachige Bevölkerung damit europaweit zum gemeinsamen Hassen aufpeitschten. „Neu“ war lediglich deren rotbraune, ideologische Einfärbung, d.h. deren „Zeit-gemäßes Gewand“, womit sie ihren nationalistisch-völkischen Rassenhass verbrämten. Die „Neuen Rechten“ greifen folglich auf Althergebrachtes zurück und sind hierin nicht allzu wählerisch, wenn sie sogar linksextremistische Topoi mit NSDAP-Allgmeinplätzen kunterbunt zu einem ideologischen Giftcocktail zusammenmischen. Die „Neuen Epigonen“ gleichen hierin ihren ideologischen Führer-Idolen, wenn sie Altbewährtes in neue Pauschalparolen verpacken, gerade so, wie seinerzeit Hitler, Goebbles und Co. auf bereits Vorhandenes als etwas gänzlich „Neues“ zurückgegriffen haben.

 

Zuschreibung von Schuld bei gleichzeitiger Auslagerung der Eigenverantwortung

Heute gilt eine alle Lager der Impf- und Corona-Gegner, der Querdenker- sowie der Identitären-, der „Neuen Rechten“ und rechtspopulistischen Ressentimentbewegungen überspannende Geisteshaltung: Die Eigenverantwortung wie auch die Schuld für den eigenen Hass und das eigene Feindbild — in Wort und Tat —, all das wird von der eigenen Persönlichkeit grundsätzlich abgespalten und ausgelagert. Die eigene Schuld, der eigene Hass, das eigene Feindbild, sie alle werden „den Anderen“ ganz einfach zugeschrieben. Es gilt in den toxischen Narrativen der Ressentimentbewegungen die Antimetabole: Die Bösen sind die grundsätzlich „Guten“ und die Guten grundsätzlich die „Bösen“. Daher lautet die universelle, rechtspopulistische Zuschreibungs-Formel: „Die  wollen Deutschland zwangsimpfen; die… schränken meine totale (Rede- u. Meinungs-)Freiheit ein; die… sind schuld, dass… es mir finanziell und/oder emotional so schlecht geht; die  tragen die Verantwortung dafür, dass… ich jetzt auf die Straße gehen muss, weil ich all den demokratischen Zwang nicht mehr ertragen kann; die  Merkel-Diktatur und die…Politiker-Eliten betreiben insgeheim den „Großen Austausch“, die „Umvolkung“; die  sind die „Volksverräter am teutschen Volke“…“!! Die… Und auch die…! Und erst recht die…!! Prinzipiell aber stets: Die  Anderen…!! Nichts ist einfacher, als sich dem eigenen Hass ein passendes Feindbild zu entwerfen, dieses von der eigenen Persönlichkeit abzuspalten, und einem konstruierten „Anderen“ als dem „bösen Feind“ zuzuweisen. Man entledigt sich ganz einfach jeglicher Verantwortung am Eigenen. Eine simple „Handschrift“: „Ich bin das gute, unschuldige Opfer — der Täter aber, das sind die Anderen.“ Per Prinzip. Ein raffinierter „Neuer Persilschein“ par excellence der heutigen Rechtspopulisten. Die Munition dieser Wort-Hülsen ist jedoch mit scharfen „Projektilen“ bestückt. Nicht nur Identitären-Führer wie Sellner, „Flügel“-Kämpfer wie Kalbitz, Verleger der „Neuen Rechten“ wie Kubitschek, auch AfD-Neonazi-Volksverhetzer wie Höcke und der AfD-Vorstand rund um Gauland, Weidel, Chrupalla, Brandner, et al., sie alle bedienen sich (reflexiv!) des einen Musters der Schuld-Zuschreibung bzw. Schuld-Zuweisung, sofern es um den Erhalt und den Ausbau ihrer politischen Macht-Position geht. Und sie bedienen mit einer Flut von Hass-Parolen und Feindbildern aktiv und progressiv dieses eine Muster der Schuld-Zuschreibung bzw. Schuld-Zuweisung bei ihren Followern, um sie auf diese Weise zu antidemokratischer Gewalt (z.B. Stürmung des Reichstages; Eindringen in den Deutschen Bundestag…) und rechtsextremistischen Terror (Causa Lübcke, Halle, Hanau) anzustacheln. All dies, ohne für ihre Hetzparolen und Hass-Tiraden — sei es in den Parlamenten, sei es auf öffentlichen Veranstaltungen — faktisch irgendeine Eigenverantwortung zu übernehmen oder übernehmen zu wollen. Sowohl die außerparlamentarische Opposition der „Neuen Rechten“ als auch AfD-Politiker*innen in den Parlamenten sozialisieren ihren eigenen Hass (in ihren Followern, in ihren ideologischen Glaubens-Genossen*innen…), und privatisieren seine Früchte, indem sie die erzielten Erfolge als „politische Lorbeeren“ ernten. Eine in der Bundesrepublik Deutschland bis dato beispiellose politisch-toxische Erfolgsstory katexochen. Und mehr noch als nur dies: Obschon sie nachweislich mit ihren politischen Extrempositionen die Mitverursacher von rechtsextremistischen bzw. rechtsterroristischen Attentaten sind, indem sie „rote Linien“ ins antidemokratische Extrem verschieben, oder indem sie Tabubruch an Tabubruch reihen, gerieren sie sich — ebenso prinzipiell und „grundsätzlich“ — als „die eigentlichen Opfer einer beispiellosen Hetzkampagne“, etwa der „Lügenpresse“. So etwa Gauland nach den rechtsterroristischen Attentaten auf Walter Lübcke und in Hanau. Opfer-Mime zur Bluttat als politische Grundsatz-Antwort, ja, als AfD-Grundsatz-Programm — von nachdrücklicher Distanzierung zur Gewalttat jedoch keine Spur. Der persönliche Vorteil dieses politischen Musters: man kann die „totale Verantwortungslosigkeit jedermanns“ (Nietzsche) hemmunglos ausleben, kann die politisch induzierten Geschehnisse — ob Demo, Reichstagserstürmung oder Attentat — in vollen Zügen genießen und gleichzeitig vor sich selbst ein „reines Gewissen“ bewahren. Warum sonst hetzt wohl ein Volksverhetzer? Welch anderes Motiv könnte Agitatoren emotional wohl so sehr bewegen, erregen, beflügeln? Es ist der Genuss der eigenen Macht — bis hin zum fanatischen Rausch (Höcke, Kalbitz, Bachmann, et al.) — über den Anderen. Es ist der schiere Genuss der persönlichen Verantwortungslosigkeit als Macht-Faktor, der die antidemokratische Karriere befeuert — wer könnte wohl mächtiger sein, als jener, der außerhalb der rechtsstaatlich geltenden Gesetze und gleichzeitig innerhalb seines persönlichen „law and order“-Œuvres zu stehen vermag (vgl. u.a. Trump)? Und all dies bei gleichzeitigem Erleben vermeintlicher / realer Straffreiheit im weiten Raum der Demokratie. Dieser Allmachts-Genuss verbindet Trump mit Höcke, Höcke mit Gauland, Chrupalla et al. . Und dieses  Allmacht-Erleben verbindet auch Höcke während der sog. „Kyffhäusertreffen“ mit der Gestik und Mimik von Hitler und Goebbels während ihrer „Volkspalastreden“ bzw. „Reichsparteitagsreden“, wenn Hunderttausende ihnen frenetisch zujubelten. Höcke, der „Neue Führer“ als Alternative für Deutschland, der nach außen hin zwar gerne im Gestus der Bescheidenheit den eigenen „Führer-Kult“ zurückweist (auch hierin ein Epigone Hitlers, vor seiner „Machtergreifung“ 1933), dessen Eitelkeit sich indessen insgeheim gerade von diesem Kult so sehr geschmeichelt weiß und sich darin wonniglich sonnt… Welch tiefste Genugtuung und Genuss empfanden und empfinden all diese verführenden Führer in den Augenblicken ihres höchsten Triumpfes, in den Augenblicken ihrer faktisch erlebten Macht, basierend auf der Macht ihrer  fanatischen Worte, der Macht ihrer  unsterblichen Bilder, auf der Macht ihrer  mitreißenden Gestik und Mimik, auf der Macht: über die Anderen… Heute bereits wieder Hunderte, Tausende, Hunderttausende…—? Was diese Führer-Figuren miteinander verbindet? Ein Grenzen-loser, bisweilen fanatischer „Wille zur Macht“.

Die crux, die von den Meinungs-Führer*innen geflissentlich übersehen oder emotional ignoriert wird: Man lebt einer wechselseitigen Abhängigkeit. Höcke, Gauland, Weidel, Chrupalla, Brandner, et al. benötigen zur Zeit noch immer den  Anderen, u.z. als Superspreader ihrer konstruierten Feind-Bild-Narrative. Und sie missbrauchen zudem „den Anderen“/“die Anderen“, das „Fußvolk“ als Mitläufer, um die eigene Macht — sei sie nun vermeintlich, sei sie real — genießen zu können. Kein „Häuptling“ ohne „Indianer“; kein Führer ohne verführtes Fußvolk; kein Neonazi-Funktionär ohne sich anbiedernde Glaubens-Genossen*innen; kein Warlord ohne verschworene Milizionäre. Eine unentrinnbare, unaufhebbare, wechsel-seitige „totale Abhängigkeit“ von Führer und Verführten; sowohl emotional als auch funktional. Denn rechtspopulistische „Volkstribunen“ ohne ihre „Bannerträger“, Diktatoren ohne „frenetisch-fanatisches Volk“ bzw. Terrorfürsten ohne willfährige, eingeschworene Gefolgschaft, sind wie einstmalige Kaiser ohne Kleider: lächerlich.

Gleichwohl bleibt ihre Demagogie für jegliche Form der Demokratie kreuzgefährlich. Denn dieser polyaspektive, in verschiedenste Richtungen und auf unterschiedlichen Ebenen wirkende Destruktions-Mechanismus ihrer Hass- und Hetzreden zielt seit der Antike auf die Achillesverse der Demokratie— und das wissen rechtspopulistische Demagogen nur allzu genau: Demokratie beruht auf Argumentieren, Apellieren, Überzeugen und basiert auf der Freiwilligkeit des gemeinsamen, solidarischen, vernünftigen Handelns („ut unum sint!“). Demagogie, Agitations-Propaganda jedoch beruhen auf Manipulieren des Einzelnen und basieren auf Indoktrination der Massen; denn Zwist, Zwietracht, gesellschaftliche Spaltung bei gleichzeitiger Sicherung der eigenen Machtposition ist ihr primärpolitisches Ziel. Anders als eine Diktatur, welcher Couleur auch immer — ob „schwarz“ (Faschisten), ob „braun“ (Nationalsozialisten), ob „rot“ (Kommunisten) — kann Demokratie ihre Bürger*innen nicht zwingen, ihren freiheitlichen Grundwerten zu folgen.

 

— Fortsetzung folgt, Teil II,6 —

 

 

Quellen und Verweise in der Reihenfolge ihrer Nennung:

 

Papst Urban II.

https://de.wikipedia.org/wiki/Urban_II.

 

Papst Urban II. — Aufruf zum Ersten Kreuzzug, Synode von Clermont, 1095

https://www.geschichte-abitur.de/quellenmaterial/islam-und-christentum/papst-urban-ii-aufruf-zum-kreuzzug

 

Erster Kreuzzug

https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Kreuzzug

 

Bernhard von Clairvaux‘ Aufruf zum sog. „Wendenkreuzzug“

https://de.wikipedia.org/wiki/Wendenkreuzzug

 

Martin Luther und die Juden

https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Luther_und_die_Juden

 

Die reformatorische Dissensbewegung

https://de.wikipedia.org/wiki/Radikale_Reformation

 

Antijudaismus früherer Zeiten

https://de.wikipedia.org/wiki/Antijudaismus

 

Antisemitismusfroschung, heute

https://de.wikipedia.org/wiki/Antisemitismusforschung

 

Handeln im Unterschied zum Tun

https://de.wikipedia.org/wiki/Handeln#cite_ref-H%C3%B6ffe316_4-0

 

Martin Buber, Das echte Gespräch…

https://archive.org/details/MartinBuberDasEchteGesprchUndDieMglichkeitDesFriedens1953/page/n3/mode/2up

 

Rede des Bundespräsidenten F.-W. Steinmeier zur Freischaltung

des Onlineportals „Stark im Amt“

https://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Frank-Walter-Steinmeier/Reden/2021/04/210429-Portal-Stark-im-Amt.html

 

Herero- und Nama-Aufstand mit anschließendem Genozid, 1904-1908

https://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%B6lkermord_an_den_Herero_und_Nama#Schlacht_am_Waterberg_und_Beginn_des_V%C3%B6lkermordes

 

3sat-Reportage „Was ist rechts?“, Mittwoch, 05.05.2021

https://www.3sat.de/themen/was-ist-rechts-102.html

 

politisch-historische Entwicklungen in Deutschland 1918-1948

https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/krieg-und-holocaust-der-deutsche-abgrund-100.html