SAGEN, WAS SAGBAR IST?


SAGEN, WAS SAGBAR IST?

 

Ist’s das Unsägliche,

das mir am Herzen

statt auf der Zunge liegt,

das mich wie Blut durchpulst,

mich in Bewegung hält,

was mir zu denken gibt,

doch mich zu schweigen heißt

und mich erfahren lässt

Grenzen der Sprachlichkeit?

 

Vor dem Geäußerten

schließen die Dinge

Poren und Augenschein,

halten den Atem an,

pochen auf ihrem Sein,

lassen sich nimmer gehen,

ziehn sich in sich zurück.

Doch wir begreifen sie,

sagen, was Sache ist.

 

Vor dem Unsäglichen

scheitert die Sprache,

Worte genügen nicht,

perlen wie Tropfen ab.

Ist es nicht wunderlich,

dort, wo das Wort gebricht,

namenlos, wortlos ist,

sagend zu sagen,

dass es unsagbar ist.