Rezension: Die Liebenden von Wiesbaden von Susanne Konrad


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Rezension: Die Liebenden von Wiesbaden von Susanne Konrad

erschienen im Größenwahn Verlag ISBN: 978-3-95771-186-1

 

Kirsten, eine Frau mittleren Alters, und Ernst, über zwanzig Jahre älter als sie, lernen sich zufällig im Urlaub kennen. Beide haben gescheiterte Beziehungen hinter sich und sich mehr oder weniger mit dem Alleinsein abgefunden. Doch sie verlieben sich. Für Kirsten ist es die Liebe ihres Lebens. Sie bekommen sogar noch eine gesunde Tochter. Doch diese Liebe bekommt einen schweren Dämpfer. Ernst erleidet einen Schlaganfall und wird zum schweren Pflegefall. Auch Kirstens Mutter, wenig älter als Ernst, wird krank. Eigentlich viel zu viel für Kirsten, aber ihre Liebe hält diese Belastungen aus. Sie pflegt Ernst bis zu seinem Tod.

 

Susanne Konrad gelingt es, mit einer wunderbar einfühlsamen und ruhigen Sprache diese späte Liebe zu beschreiben. Dabei zeigt sie auch die Schwierigkeiten auf, die der Altersunterschied mit sich bringt. Die Tochter leidet darunter, sehen doch viele ihre Eltern als Großeltern an. Auch sonst wird dieser Altersunterschied skeptisch gesehen, sogar von Kirstens Mutter. Doch Susanne Konrad zeigt auf, dass wahre Liebe kein Alter kennt. Dass Schicksalsschläge und Inakzeptanz einer tiefen, ehrlichen Liebe nicht gefährlich werden können. Dass sie das aushält.

 

Für mich ist dieses wunderbare Buch, auch wenn es melancholisch erscheint, ein Mutmacher. Wer die große Liebe findet, der sollte sich nicht von einem Altersunterschied oder von gesellschaftlichen Zwängen davon abhalten lassen, sie zu erleben und zu leben. Der sollte es wagen, sich darauf einzulassen, weil diese Liebe viel mehr gibt.

 

 

Petra Seitzmayer, Lektorat Seitzmayer, www.lektorat-seitzmayer.de

 

Mainz, den 12. Dezember 2017

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