Philosoph, einhundert Jahre:


Philosoph, einhundert Jahre:

 

„Die Beine schwach geworden,

rückwirkend der Polio.

Mit den Armen und zwei Stöcken

geht’s noch ganz gut fort.

 

Aber immer ist’s ein bisschen

auch ein Seiltanz.

Jeder Fall,

jeder Sturz kann

eine schwere Behinderung,

auch ein Ende werden.

 

Wenn ich am Schreibtisch sitze,

das Aufstehn vom Schreibtisch

ist eine Heldentat.

Da tut alles weh,

die Knie, die Hüfte …

Dann muss ich mit schwacher linker Hand

etwas aus dem Regal nehmen,

weil ich die rechte Hand

für die Balance brauche.

 

Das sind nicht mehr

so flüssige Arbeitsbedingungen,

wie ich sie hatte.

 

Nun verlangt auch kein Mensch mehr,

dass ich noch immer etwas tue.

Aber ich tu’s halt gerne“,

lacht er.