nach herrn k.
haiku, II
hauptsächlich wegen
der dirnen kam ich dorthin
lief dann rasch vorbei
*
die beobachtung
beschreiben und verändern
verändert glauben
*
vorläufig gesund
war ich nur die erste zeit
auch nur körperlich
*
erste hoffnungen
und schließlicher misserfolg
dieses muster lebt
*
nichts fertigbringen
weil ich keine zeit habe
weil’s in mir so drängt
*
das freie der
eigentlichen beschreibung –
dort hineinzukommen
*
zu herrn k.s zeiten
standen drei aschenbecher
in vaters büro
*
zweien die hände
reichen – als doppelperson
wie mit der rechten
*
kindliche freuden
mit der genussfähigkeit
des alters spüren
*
viel wäre möglich
und während dir der kopf schwirrt
tust du besser nichts
*
die möglichkeit zur
eskalation wenigstens
für sich durchspielen
*
die giftige welt
fließt mir in den mund hinein
dem ertrinkenden
*
sprich ganz vorsichtig
dass du hernach noch lange
den mund offenhältst
*
ein wenig lächeln
und um es zu verdecken
streng ins haus schauen
*
auch herr k. schrieb ganz
normale Sätze – etwa:
geh einfach hinauf
*
zufrieden damit
dass ich atmen kann will ich
im winkel stehen
*
darum handelt sich’s:
den kopf oben zu halten
dass k. nicht ertrinkt
*
nur ein paar zeilen
eilig hingeschrieben dass
- ins bett komme
*
gefühl gebunden
zu sein – losgebunden wär
es wohl noch ärger
*
das innre löst sich
tiefres hervorzulassen
kraft des alleinseins
*
das wort zu schreiben
das ganz mit mir erfüllt ist –
gelänge es mir
*
ein paar stunden hab
ich mich menschlich benommen
bin gleich hochmütig
*
mein leben führ ich
als wär ich zweiten lebens
ganz gewiss – nicht wahr?
*
trost meines alters
dacht‘ ich bist du dabei quälst
du mich ärger als …
*
unvollkommnes glas
wer daraus trinkt lädt böse
geister zu sich ein
*
windhundartiger
esel zurückhaltend in
seiner bewegung
*
koffer im bahnhof
packen wenn der zug schon kommt
funktioniert das noch
*
den reinen eindruck
durch den schwachen trüben und
schließlich verjagen
*
noch können mich drei
frau’n sonntagnachmittags
ins haus treten sehn