nach herrn k.
haiku, VII
stets nach trost such ich
nach neuem wirksamem trost
weil’s wahren nicht gibt
*
am sicherheben
hindert ihn die schwere – am
stillliegen die angst
*
glück einer ehe
selbst im günstigsten fall würd‘
ich wohl verzweifeln
*
heimlicher rabe
immerfort um meinen kopf
nicht wie bei andren
*
richtig zu rufen
war mir nur zum wenigsten
wenn ich das wüsste
*
fenster-, türlos die
zelle – drückst du den kopf an
die wand – in wahrheit
*
freilich: so klar ist
es niemals – oder doch: so
klar ist es immer
*
es kommt nicht mehr auf
dich an – es sei denn dass du
es tatsächlich willst
*
hast du die schwelle
überschritten – alles gut
du musst nicht reden
*
notwendig: stille
kaum ist es etwas stiller
ist es fast zu still
*
niemals zufrieden –
nicht mit der zufriedenheit
nicht andersherum
*
wer kriecht dort aus dem
schweinestall? – ein kutscher mit
den beiden pferden
*
leben einrichten
wie ein turner den handstand –
niemand vermag dies
*
auf andrer ebne:
die freiheit der bewegung
die mir sonst abgeht
*
nur abgesandter
des lebens bin ich – dadurch
mit ihm verbunden
*
vor dem einschlafen
die reinheit von gespenstern –
alle vertrieben
*
die große schwäche
sie hält mich vom irrsinn ab
von jedem aufstieg
*
ein wenig gesang
türenschlagen auf dem gang –
alles verloren
*
nur die angst um mein
gemeines wohlergehen
schafft den niedergang
*
leben – unmerklich
doch merklich das misslingen
wenigstens notiert
*
pferd des angreifers
zum eignen ritt benützen
diese möglichkeit
*
nur gesund – nicht mehr
wenn der schmerz vergeht und mir
erleichterung schafft
*
zitternde grenze
das gewöhnliche leben
wirklicher schrecken
*
die arbeit schließt sich
wie eine ungeheilte wunde
schließen kann