Meine Quellen der Inspiration


Meine Quellen der Inspiration

 

„Einsamer Umgang mit der Natur ist die erste Quelle der Inspiration. Man hört dort Laute der Süße und des Schreckens, wie man sie in einer Bibliothek niemals antrifft.“

Ralph Waldo Emerson (1803-1882), amerik. Geistlicher, Philosoph und Schriftsteller

 

Die Natur mag für viele eine wichtige Inspirationsquelle sein. Für mich ist sie das nicht. Ich spaziere in der Siedlung herum und erfreue mich an den grünenden Gärten, aber endlose Felder und den Wald meide ich eher. Eine Ausnahme ist das Meer. Besonders liebe ich die Strände Norddeutschlands. Aber die bekomme ich nur selten zu sehen. Ganz anders ist es mit der Bibliothek. Ich habe das Glück, in der Nähe einer bedeutenden Bibliothek zu wohnen. Leihe ich mir hier die richtigen Bücher aus und exzerpiere die besten Zitate, dann komme ich so in Schwung, dass ich zu Hause gleich sechs bis acht Seiten dazu schreiben kann. Inspirierend wirken auf mich auch Ausstellungen und Museen. Eine Kunstausstellung zu einem Thema, das mich gerade beschäftigt, setzt in mir schöpferische Energien frei. Ich sollte aber nach dem Besuch nicht allzu lange mit dem Schreiben warten, sonst verflüchtigt sich die Inspiration wieder. Ein fesselnder Roman ist allerdings weniger hilfreich. Da verflechte ich mich mit der Geschichte, die ich gerade lese, kann ihr aber nicht unbedingt etwas Eigenes entgegensetzen. Das gelingt eher bei einem Sachbuch zu einem spannenden Thema. Dann schneide ich die besten Zitate aus und füge sie gleich in meinen Kontext ein. Wenn ich das mit vielen Büchern mache, dann ist das eine sehr kreative Leistung. Für Bücher gebe ich recht viel Geld aus, sie geben mir mehr als Äcker oder Bäume. Aber ähnlich stark wirken auf mich Bilder oder künstlerische Installationen. Manchmal hilft mir eine hingebungsvolle Träumerei, ein Blick ins Leere. Meine Inspiration kennt Unterbrechungen, Zeiten, in denen nichts geschieht. Aus dem Untergrund beginnt der Quell dann wieder zu sprudeln, auch nach einer längeren Pause.