Matsch


 

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Pilgersfreud’ und Pilgersleid

Wenn doch alles so einfach wär’

Jede Zeit, braucht ihre Zeit

Mal geht’s locker – mal ist’s schwer

 

Pilgersmann ist guten Mutes

Nimmt beherzt den Stock und Hut

Geht auf Reisen und er tut es

Wohlvorbereitet – ausgeruht

 

Hätt’ er geahnt wie’s ihm ergeht

Am ersten Tag, am zweiten, dritten

Er wäre wieder umgedreht

Pilgersmann hätt’ nicht gelitten!

 

Die Wettergötter sandten schmählich

Eisschnee, Hagel, Wind und Regen

Die gute Laune schmolz allmählich

Matsch und Schlamm auf allen Wegen

 

Pilgersmann kämpft hart, verbissen

Singt trotzig gegen die Wetter an

Hat sich schon bereits verschlissen

Ist fast am End’ – der Pilgersmann

 

Mühsam schleppt er sich dahin

Die Schritte werden zur Zentnerlast

Mit beispielloser Disziplin

Quält Pilger sich durch den Morast

 

Was hat er sich nur auferlegt?

Pilger zürnt jetzt laut und heftig

Klagt zum Himmel, schmerzbewegt

Gebärdet sich jetzt eher deftig

 

Sieht sein Ungemach nicht ein

Warum trifft’s g’rad’ ihn und jetzt?

Nichts als Matsch, das ist gemein

Pilgersmann ist sehr verletzt

 

Stund’ um Stunde zieht sich hin

Wolken ballen sich drohend auf

Pilgersmann kann nicht entflieh’n

Jetzt ist er wahrlich tierisch d’rauf

 

Er schleppt sich bis zum Refugium

Lebt wieder auf, hat wieder Spaß

Lacht sich über die Anderen krumm

Wieso? – Welcher Matsch? – War da was?

 

KHG 2004

 

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