LABYRINTHISCHE WAHRHEIT


Thomas Berger

LABYRINTHISCHE WAHRHEIT
Über den Engländer Thomas Browne

̶  Beginn des Essays  ̶

Am Beginn und an der Neige des 17. Jahrhunderts war zweimal der 19. Oktober ein besonderer Tag: 1605 wurde in London nach dem Urteil des amerikanischen Drehbuchautors Tony Kushner (geb. 1956) „ein Schriftsteller von außerordentlichem Genie“ (1) geboren, 1682 starb er an seinem 77. Geburtstag in Norwich.

Nach seinem Medizinstudium in Oxford, Montpellier, Padua und Leiden ließ sich Thomas Browne, Sohn eines Tuchhändlers, 1634 als praktischer Arzt in Shipden Hall in der Nähe von Halifax nieder und 1637 in Norwich, wo er bis zu seinem Tod wirkte. 1671 wurde er von König Karl II. (1630-1685) in den Adelsstand erhoben.

Sir Thomas Browne ist in Deutschland beinahe gänzlich unbekannt. Von dem Barockschriftsteller stammen mehrere Werke mit Titeln aus dem Lateinischen und Griechischen. Zu seinen Lebzeiten erschienen:

1643 Religio medici, dt. 1978: Religio Medici. Ein Versuch über die Vereinbarkeit von Vernunft und Glauben, übersetzt v. Werner von Koppenfels
1646 Pseudodoxia Epidemica, dt. 1680: Browne, Thomas: Des vortrefflichen Engelländers Thomae Brown, der Artzney Dr. Psevdodoxia Epidemica, Das ist: Untersuchung derer Irrthümer, so bey dem gemeinen Mann, und sonst hin und wieder im Schwange gehen, übersetzt v. Christian Knorr von Rosenroth
1658 Hydriotaphia and the Garden of Cyrus, zusammen veröffentlicht; Hydriotaphia, dt. 2014: Hydriotaphia. Urnenbestattung und andere Schriften, übersetzt v. Manfred Pfister; The Garden of Cyrus, dt. 2022: Sir Thomas Browne,  Der Garten des Cyrus. Des Autors wesentliche Werke, übersetzt v. Manfred Pfister.

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(1) zit. nach: Sir Thomas Browne,  Der Garten des Cyrus. Des Autors wesentliche Werke,herausgegeben, übersetzt und kommentiert v. Manfred Pfister, mit Illustrationen v. Judith Schalansky, Berlin 2022, S. 561