Karwoche — Von der Wüste, die wir sind
16.03.2016
In der Wüste,
die wir sind,
ist alles Andere
suspekt.
Das eigene Andere
erleben wir
als fraglich.
Den Fremden jedoch,
als bedrohlich.
Das Fremde zuletzt
als bekämpfens-wert.
Denn in-der-Wüste
ist
jeder sich selbst
der Nächste —
dort möchten wir nicht
Hab noch Gut
mit irgend jemanden teilen,
sondern
alles haben —
sowie:
das Nächste.
In der Wüste
offenbart sich
eben
nicht nur der Glaube,
sondern auch
unser eigentlicher Charakter.
Und zwischen
dem Glauben der „Wüstenväter“
und Kants „moralischem Gesetz“
offenbaren wir uns
in unserer Wüste
womöglich
als eine einzige Leer-Stelle.
Vielleicht könnten wir
von jenen Flüchtlingen,
die durch die Wüste
zu uns geflohen kamen,
irgend etwas
lernen