Im Fokus
„…aus gegebenem Anlass…“
12.07.2018
Gerade so,
wie Sekunden
die Ewigkeit
als Zeit
abschmelzen,
gerade so,
wie Regentropfen
als Sintflut
den Erdrutsch auslösen,
gerade so,
wie Atome
als Gase
die weltweite Klima-
Katastrophe heraufbeschwören —
so sind es
die Millionen von
antidemokratischen Geistes-Haltungen,
die als
„50% plus eine Stimme“
bei demokratischen Wahlen
den Untergang der Demokratie
und damit der
„verbrieften Freiheit“
der BürgerInnen
herauf-beschwören.
So geschieht es
zur Zeit
in Kaczynskis Polen,
so auch in
Erdoğans Türkei,
nicht anders
verhält es sich
in Orbáns Ungarn
und — last but not least —
in Trumps USA.
All diese Pseudo-„Helden“,
all diese „väterlichen Führer“,
jener „starke Mann“
und — last but not least —:
jenes allseits pöbelnde, drohende Toupet
mit angeklebtem „Like-it“-Daumen
sind die neuen politischen Vorbildner,
sind die neuen politischen Idole,
sind jene geistig-giftige „cloud“,
woraus sich
die politischen Sehnsüchte
des kleinen,
des allzu „Kleinen Mannes“,
zur Zeit
weltweit
speisen.
Denn dieser
macht jene erst —
sei es in einer Demokratie
durch seine Zu-Stimmung,
sei es in tyrannischen „Präsidial“-Systemen
durch seine Denunziation —
stark und mächtig
und
zu jenen „Autokraten“,
die sie sind.
Der „Kleine Mann“,
das „kleinste Rädchen“
innerhalb der Demokratie,
ruft jene „Selbst-Herrscher“
als Galions-Figur einer neuen,
politischen Ära
aus —
und freut sich dabei
wie jenes alte Weiblein
am Scheiterhaufen des Erasmus,
dass auch er
seinScherflein
zum Niedergang der Demokratie
beigetragen hat.
Und lieber möchte er,
der allzu kleine „Kleine Mann“,
die Lügen seines politischen Führers
als „universelle Wahrheiten“
glauben,
denn Fakten und Realitäten
kritisch-distanziert hinterfragen.
Rechtspopulismus
als die alte-neue „Frohe Botschaft“,
als das alte-neue „Heils-Versprechen“
an all die
Armen und Verlorenen,
an all die
Zu-spät-Gekommenen,
die vom Glück Vergessenen,
die Gebückten
und
Gebeugten.
Denn Nieder-Gang
ist ihnen Welt-Anschauung
und
Lebens-Gefühl
in einem.
Was wäre denn
ein Kaczynski,
ein Erdoğan,
ein Orbán
ein „wahrer Donald J. Trump“
alleine,
ohne den hassenden Pöbel
unter und hinter sich…—?
Glichen sie nicht alle
einem „Kaiser ohne Kleider“;
wären sie alle
doch nicht mehr
als ein„namenloser“ Bürger
unter anderen BürgerInnen…—?!
Die einstmals so „wehrhafte Demokratie“
der 1970er und 1980er Jahre
ist
aufgrund ihrer eigenen, demokratischen Strukturen
zänkisch, zerstritten, krank und schwach
geworden.
Sie zerfällt —:
nicht nur in Polen,
nicht nur in der Türkei,
nicht nur in Ungarn
sowie
den USA,
sondern auch
und gerade
in Berlin und München,
sowie
mittels selbsternannter Volkstribunen
à la Björn „Bernd“ Höcke (AfD-Thüringen)
oder Lutz Bachmann (Pegida e.V.)
ins beziehungslos Konfettihafte,
ins erbittert-unversöhnlich Widerstreitende,
ins verlogene Nicht-Faktische,
ins Käufliche der politischen Prostitution,
ins Wehrlose,
ins Paralysierte,
ins Schatten- und Schemenhafte ihrer selbst.