HAIKU AM MEER


Thomas Berger
HAIKU AM MEER

Abenddämmerung.
Durch die Föhren streicht der Wind,
atmet Ewigkeit.

Dem Wellengesang,
den Rufen der Seevögel
Hand in Hand lauschen.

Ein Tropfen im Meer
ist wie ein Mensch in der Zeit:
namenlos beide.

Im Dünenhafer
mahnt uns das Möwenskelett,
nichts zu versäumen.

Mit nackten Füßen
schlendern wir im Wellensaum –
kein Wunsch mehr offen.

Die Flut spült sie fort
unsere Spuren am Strand.
Wir schauen uns an.