Gewelltes Papier

Zu dem „Line & Benedikt“-Bild: So sollte es eigentlich zuerst aussehen, vor nem halben Jahr, als ich dachte, ich könnte mal Wattpad ausprobieren und mit einer fluffigen Liebesgeschichte die Leute abholen, die sonst „in love with a zillionaire“ und 1D-Fan-Fiction lesen, aber dann habe ich nicht mal angefangen damit. Zu dem Bild kann ich nur in meinem typischen Ethos sagen: Macht euch um Copyright keine Sorgen, das ist alles geklaut. Der Typ bin auch nicht ich, natürlich nicht. Keine Ahnung, ob der Benedikt heißt. Jedenfalls verstehen die beiden etwas von Bildkomposition, finde ich zumindest. Er ist der Bewunderer, gleichzeitig ist er selber attraktiv. Kein Wunder, dass ich die Geschichte nicht geschrieben habe, es hätte mich zu sehr frustriert – ich bin nicht verliebt in Zillionäre.

–

Zu dem „Line“-Bild: Nein, ich gönne Line nicht ihren Märchenprinzen Benedikt; ihr soll es sogar noch schlimmer ergehen als uns Normalsterblichen. Das Bild hab ich selber mitm Handy am Wannsee geschossen, ich war in Berlin und habe mich furchtbar gelangweilt, Reichstag, Brandenburger Tor, haste alles schon gesehen, da bin ich mit der S-Bahn dahin rausgefahren. Klar, jaja, Berlin hat Geschichte für drei Städte etc, wichtig wichtig. War keine Klassenfahrt.

–

(Dieses „Projekt“ wurde „abgeschlossen“ unter dem Motto)

druckt die zeitungen bevor eine neue katastrophe passiert

–

nur auf meinem weg

oder auf keinem

paarmal aber reingelegt

dann muss man aufbleiben

und ist man dann wach eh

kann man auch schreiben

–

ja ich hab meine kleinen probleme

und mach eine große szene

und wenn ich mich zurücklehne

hab ich mich schon distanziert

–

ich bin nichts als ein teurer versager

es tut mir weh dass du mich noch liebst

wenn du mich wenigstens hassen würdest

–

spiel mir ein lied

ein lied nur mit den fröhlichen tasten

spiel mir ein lied sei so lieb

alles wird klappen

auch wenn es nicht danach aussieht

es wird uns freudigst überraschen

also spiel mir jetzt ein lied

denn licht tötet schatten

–

hatte ein zwei-millionen-mark-lächeln

jetzt sind meine zähne gelb

ich handel das ab mit genervtem fächeln

es ist ein weites feld

–

was gäb ich für wärme und licht

und weil ichs nie konnte

sei du meine sonne

weisst du wie kalt mir ist

–

das war dann in ordnung für dich?

–

ich bin ausdruck der liebe meiner eltern

ein zelt kann man nicht unterkellern

_

es ist ein wintertag

ich sag mal ich sag mal

gott ist bloss eine grosse zahl

jeder cowboy längst am marterpfahl

mir gehts recht ordentlich

diese ordnung ordnet mich

–

ich bräuchte nur eine bank

(eine million auf der bank)

dann müsste ich nicht mehr laufen

dann erzähl ich dir den größten schwank

und du würdest ihn mir abkaufen

aber ich kenn den dank

müsst ich nur verschnaufen

(und ich bin viel gerannt)

würdest du mich austauschen

entweder die lieben mich so

oder ich werde weiterlaufen

an leuten wie mir ist keine not

–

Ich zu sein

Erstmal muss man sich das so vorstellen: es passiert durchgehend nur Scheisse. Ein Mädchen weist dich zurück, du baust einen kleinen, aber sauteuren Autounfall, du hast Streit mit einem Polizeibeamten auf nem Superparkplatz (meine Äußerungen natürlich keinstensfalls justiziabel, aber die Kombination feige und geschickt ist eher verachtenswert, als wenn man gewisse Sache einfach nicht besser wüsste) (das ist ja die eigtl Tragik und Dummheit: ich wüsste es so oft besser), weil du angeblich falsch geguckt hast, und dann sitzt du irgendwann rum und merkst bzgl allem, entweder dass das ne Trottelsache war, was man bereut, aber sich noch verzeiht, oder schlimmer, das war echt eine Aloch-Aktion. Das alles ist mittlerweile schon fast nur noch ein durchlaufender Posten und wenn mir zwei Wochen lang nichts Derartiges passiert, lege ich es wohl unbewusst darauf an. Dann gibt es die statische Scheisse: du bist in einem Studiengang, wo du die Hälfte der Fächer abgrundtief hasst, du kommst mit jedem gut zurecht, aber mit niemand mehr als das, du langweilst die Leute und sie langweilen dich, du bist zu undiszipliniert, um irgendwas auf die Reihe zu kriegen. Verstehst du, ne Zeit lang war es echt ziemlich gut, ich zu sein: ich war mir sicher das Mädchen würde schon noch bemerken, wie toll ich ja bin, sie würde mir verzeihen, was ich gesagt habe oder getan oder wer ich bin; was auch immer ich für einen Schaden anrichtete, meine Eltern holten mich da raus, durch private Nachhilfe etc, was sie anscheinend immer wieder und auch weiterhin für mich tun würden, aber letztendlich können sie mir bei vielen Themen gar nicht mehr helfen; deine große Klappe und dein schlechtes Benehmen wurde dir in manchen, den meisten Situationen äußerst positiv ausgelegt (endlich ein kritischer Geist!); in der Schule dachtest du, nach der Schule wird eh alles besser (wie ich die Schule vermisse, ich hätte nie geglaubt, dass ich das jemals sagen würde), etc blabla. Ja, jetzt ist schon grad ne grosse Scheisse, ich denke, meine Arbeitsmethoden (Fleiß und Struktur) sind einfach zu schlecht, um das Studium zu schaffen. Ich werde es probieren, natürlich, bis April, da sind so Zwischenprüfungen, wo man rausfliegen kann, und dann muss ich eben weiterschauen, läuft dann wohl eher auf eine Ausbildung raus, aber ich geb nicht gleich auf, wenn halt mal der Wind bisschen härter weht. Ich würde das aber schon echt gern auf die Reihe bekommen, weil ich WEISS, der Arbeitsalltag würde mir Spass machen, es sind nur die ganzen Nur-Recht-Fächer, die mich in ihrer Ödnis abschütteln. Mein Respekt vor jedem, der sich ein Jura-Studium antut, das ist wohl 10mal so schwer, aber ich denke mir, wenn man sich dauerhaft mit so einem Scheiss beschäftigt, stumpft man doch ab. Ich mag Einkommensteuer (Geld, damit kann mich immer hinterm Kamin hervorlocken) und Bilanzsteuer, aber alle anderen Fächer sind nicht so meins: Abgabenordnung (das sind die Grundlagen: wie wird verfahren, mit welcher Begründung?) ist langweilig und nervt, Privatrecht (Kaufvertrag, Schadenersatz, etc) ist auch langweilig und empfinde ich als relativ schwierig, weil man da so nen Riesensubsumtionsdings schreiben muss, Umsatzsteuer ist da vergleichsweise echt einfach, da gibts eigtl nur ein Schema, aber es ist, ratemal, auch langweilig, öffentliches Recht ist auch schlimm (ich hab Sozi immer geliebt, aber das hier hat mit dem fröhlichen Politikgelaber nichts zutun, sondern ist nur: wo steht was in der Verfassung), Bewertung (wer erbt was, was ist wieviel wert?) haben wir nen guten Dozenten, Bewertung ist ok.

–

amerika wird gerettet von den greisen

ich sollte mein scheibe enteisen

mein echter name se sky

raiffeisenbank: wir machen den weg frei

–

du kannst du sein

und ich kann ich blei‘m

–

manche leute brauchen einen erlöser

der für ihre sünden stirbt

und wär ich ein paar cm größer

hätt sie mich nicht gekürzt

–

(sicherlich alt)

manchmal sage ich blöd wie dinge rausgelaufen sind

meistens sage ich das ist alles selbstbestimmt

–

welche verbrechen ich begangen hab um wie ein rechtschaffener bürger zu wirken

wie weit du mich brachtest dann konnte ich es selber vermurksen

was für eine lange zeit war ich damit beschäftigt von luft zu würgen

–

ich hab mich mal wieder im spiegel verloren

wie der regen rinnt

als du gingst

las ich ein buch mit berühmten letzten worten

–

du hast mich abgeschrieben

so wie du mich ansahst

mit dem niedrigeren teilwert ausgewiesen

am bilanzstichtag

–

DER KARIES, DIE ZEIT

ich bleiche meine zähne

scheitel mein haar

tätowier mir eine träne

wurde gef* von karma

SCHONZEIT FÜR IMMER

nie den nächsten schritt gemacht

es ist ein gutes gefühl, wie wenn man den bus verpasst

dann fährt man in eine andere stadt

das weltenpensum wird auch ohne mich geschafft

STANDARD

das jahr ist erst vorbei

wenn niemand meinen namen weiß

und sich schon bei anblick meines gesichts ordentlich langweilt

ich trage daran meinen anteil

KONTAKTE

eine ungelesene email, gmx magazin

als hätte ich was anderes verdient

LEGITIMATION

ich hab geschichte

aber nicht zu viel

macht eure witze

bitte macht es subtil

VERHASST

beschwörungen vergangener grösse

bei unkenntnis der morgenröte

–

Mit freundlichen Grüßen

mein lieblingsbuch ist warrior cats

ich schreibe mir alle namen auf

und jede tat wird gerächt

fauch

–

meine mutter und ich sind ein starkes team

ich kaufe die schlauen bücher und sie liest sie

–

Wirrungen

manchmal wälze ich mich nachts in meinem pech

manche nacht nenn ichs gerechtigkeit

den rest hab ich vergessen

aber das ist nicht weiter schlimm

–

hab ich nicht alles für dich getan?

war das nur eine blüte

erinnerung mit der ekligen süße

von apfelschnitzen ohne zellophan

–

du hast nie davon erzählt

wie fische unter wasser

warst du mit stille vermählt

jetzt bist du umso nackter

–

die strassen die städte

die namen die plätze

wurde geliebt seit dem ersten tag

meine heimat

und nur noch der mond ist wach

aber keine angst das ist meine stadt

meine strassen

niemand ist hier draußen mich zu holen auf

als trügen sie meiner großeltern namen

(das ist nichts was ich negativen schwachköpfen anvertrau)

legen wir auf alle dinge hoffnung wie der morgen tau

–

jede woche zieht vorbei

und nichts bleibt haften

kein blick kein wort kein lachen

als hättest du nichts gesagt

aber doch etwas

weil hättest du nichts gesagt

wüsste ich das

–

sicherlich alt

dreh mich weiter im kreis

und suche halt

und bin so weit

–

das schloss ist mit einer hypothek belastet

aber das tut nichts zur sache

–

wie fürchte ich diese leute ohne hass und ohne wut

/

Das sind die schlimmsten, die eiskalten Bürokraten. Wirklich. Die merken nichtmal, wenn sie dir wehtun.

–

-kein übergriff-

nur heute aber heute mag ich wirklich dass du mich be-greifst wie eine skulptur

es ist nur

wie ein holzschnitt

aber vielleicht bin ich so oberflächlich

–

jaja du denkst du bist total einzigartig

du wirst von öffentlichem recht totgef*ckt

–

heute ist heute

–

mir ist dein blick zu prüfend

–

was findest du an diesen schnarchnasen

mein größenwahn ist wenigstens ne verlässliche größe

und der fluch der begabten

ist nichts was mich betröfe

–

deine liebe lässt mich nicht zurück, weiß nichts von wenn und wehr

aber wenn du deinen leberfleck entfernst

dann lieb ich dich nicht mehr

*

ist es abgesperrt

tausend fenster schauen auf mich

an der fahrertür gezerrt

tausend fenster – gruselig

ist es abgesperrt

alles beginnt von vorne

ist es abgesperrt

es ist wie tausend tore

tausend türen tausend fenster tausend schlüssel tausend schlösser

ich stehe vor dem auto, ewig? öfter

*

GEWELLTES PAPIER

es fiel mir nie auf hat mich nie gestört bin ich ein freak

bis mein „traum“ meine wirklichkeit unterlief

als läge man ein stück papier auf eine nasse tischfläche

(ich bin einer von denen die immer riechen wie frische wäsche)

und das papier hat sich gewellt

meine welt

–

zu spät zu kraftlos um neu anzufangen

ich mag nicht auf dem müll landen

und ich bin kein gemachter mann

jede unfertige sache macht mir angst

ja es ist lächerlich

ich vertrage überhaupt keinen druck

entweder das verbessert mich

oder ich geh daran kaputt

*

die tage werden kälter und kälter

ich hab mich zu tode erschreckt an einem pappaufsteller

*

alle triumphzüge spärlich

weil für katastrophen geplant

und jeder stolz gefährlich

ersticke unter zellophan

*

zwecke werden wieder heilig

der zorn wird wieder gerecht

meine faust erteilt einsicht

löffel zu messerweisheit, gebleckt

*

ich wurde verfolgt bei irgendwas

ich habe es gepackt

es ist mir aus den fingern geschwommen

ich hab es aus dem blickfeld gewonnen

es entwischte mir wie einem hund ein herbstblatt

ich sah es noch in 100km die erde ist flach

–

jeder schritt

ein wort

als wär vorsicht

reinster mord

nichts

was ich vorgib

bin beim sport

dabei bin ich nichtmal sportlich

bitte verort mich

ich bin nicht fort

keine lust auf zählen zu den rätseln

nichtmal zwecks proporz

nur andere form des räkelns

ich mag alles geklärt, gechlort

–

schau nie zu lang auf die schattenseiten

weil die dich sonst auffressen

wenn sie nach mir greifen

und das versuchten sie letztens

und werden mich nie erreichen

weil ich kann worte wie schritte setzen

und lässt sichs nicht vermeiden

würde nienienie gegen mein glück wetten

wer schreibt das buch

wem bleibt das binden

gewiss nur, wer sucht

wird nie finden

–

wer kennt sie nicht karla kastanie?

–

„Welt am Sonntag: Kann man den Menschen heute noch das Evangelium präsentieren?

Börner: Absolut. Das wird Europas Wettbewerbsvorteil gegen das aufstrebende China sein. Chinesen haben mir oft gesagt, dass sie wissen wollen: Wer erzählt uns eine Geschichte über uns und die Welt? Gibt es einen anderen Sinn als Geld?“ (Es wär ja lustig)

–

wer geht seinen weg

wer hat den anderen veräppelt

ja vielleicht wurd ich reingelegt

und hab mich etwas verzettelt

etwas zu sehr

–

ich glaub es ist für mich jeden tag aufs neue die entscheidung ob ich ein blödmann bin oder eben nicht

und heute eben nicht hoffentlich

–

dass du mich nicht liebst

hab ich dir nie verziehn

dann nimm doch ihn

was du nur bist bloss ich erriets

–

weg sind alle harten kanten

wenn man versüfft ist

kurz oder lang – alle sanken

war man wenigstens glücklich

–

Die unglaubliche Einfachheit eine Geschichte zu erzählen (Tipps von absoluten Experten, die nächsten Wochen: „So finde ich eine Freundin“, „So schreibe ich eine preisgekrönte Arbeit über die Heimatlosigkeit etc in Hertha Müllers Atemschaukel“, „ So bleibe ich im Studium am Ball“)

Schritt 1 ist, man braucht eine gute Geschichte. Also was mit Liebe oder mit Gewalt, am besten beides. Am besten nimmt man eine schon vorhandene Geschichte und ändert sie ein bisschen ab. Halt es schön im Gebiet Butter und Brot, eine spannende Geschichte über kasachische Bio-Bauern zu schreiben ist nur wenigen großen Geistern beschieden.

Schritt 2 ist ein guter Titel oder eine gute Masche. Eine gute Grundstimmung. Etwas darstellen, schon vor der Darstellung. Blabla. Ich respektiere Leute, die jeden Mist verkaufen können und es ist nicht ihre Schuld, dass andere Leute auf sie reinfallen. Und letztendlich gehen die Dinge (ich nenne es niemals irgendwas), die wir (in diesem Falle ich) anvisieren, in die ähnliche Richtung, man versucht etwas darzustellen, ob es dann der Realität entspricht, muss nicht mehr die eigene Sorge sein. Typisch in diesem Zusammenhang: Simulationen von guter Literatur seitens trostlosmittelmäßig-talentierter Schnarchnasen, die Romane über den 30jährigen Krieg veröffentlichen – wen es halt interessiert. Jeder nach seinem Geschmack. Daraus kannste keinen Anspruch ableiten, ich könnte es besser: ich-bin-ja-nur … (vielleicht meine Masche). Was ich meine: Wenn der Bandname besser ist als die Lieder, ist man zwar ein Blender, hat aber schon etwas richtig gemacht.

Und mein Ziel ist eh vielviel viel geringer. Aber so ein gewisser Schein, etwas bisschen Griffiges etc, immer hilfreich!

Schritt 3 ist, man muss sich entscheiden, ob man erst den Plan hat oder erst den Anfang. Beides ist eigentlich ziemlich leicht, die Schwierigkeiten beginnen erst danach. Nämlich das Durchhalten (siehe Schritt 5) und das Vertuschen der jeweilige Schwäche der jeweiligen Vorgehensweise:  wenn man den Plan hat, darf die Ausführung nicht zu schematisch und nicht zu leblos wirken, wenn man spontan unterwegs ist, sollte es nicht zu chaotisch werden und das Ballhochhalten einigermaßen mühelos sein.

Schritt 4 ist, sich erstmal nicht in Perfektionismus zu verlieren oder ihn als Ausrede zu benutzen, gar nichts zu machen. Erstmal also einen groben Entwurf hinklatschen.

Schritt 5 ist der Ablauf davon: jeden Tag bisschen was, alle 3 Tage bisschen was, irgendeine Routine, jede Woche eine Seite, etc.

Schritt 6 ist, das Gesamtprodukt zur Seite zu legen und nach einiger Zeit wieder mit Distanz zu betrachten.

Schritt 7 ist es, alles so zu lassen.

Schritt 8 ist es, die Geschichte jemand zu widmen – alternativ ist das Schritt 1, aber man kann jemand ja nicht leere Luft andienen und manchmal ändert man zu häufig die Meinung.

Schritt 9 ist es, und das ist praktisch spielentscheidend und außerdem hatte ich gerade Lust darauf, ein passendes Cover zu entwerfen.

/

Jetzt (also zukünftig) werde ich das Loslaufen und das Skelettieren jeweils ausprobieren und auch sonst einfach rumprobieren. Jede Woche bisschen was. Ich kappe also 6 und 7, habe schon 1 (alle meine Geschichten sind gut, das ist keine Anmaßung, ich wähle nur einfach die richtigen Themen und richtigen Vorbilder, also es sind eigentlich nicht meine Geschichten), habe schon 2, finde jetzt dann „experimentell“ raus, welche Abbiegung bei 3 (weil ich habe für eine Geschichte auch so einen ausgearbeiteten Plan in der Hinterhand, aber das würde jetzt zu weit führen) die richtige für mich ist, beschäftige mich also momentan ab sofort nur noch mit 4 und 5, was eigentlich ein Punkt ist, nichts leichter als das! Ich mache nur einfache Sachen und das ist nun wirklich ziemlich einfach.

–

gib mir den richtigen ton

sei meine souffleuse

und bin ich die discounterversion

ein zeichen wahrer grösse

–

wer hat lust

wie ich zu sein

es ist ein genuss

würd es nie her leihn

–

ignorier sie einfach derbe

mach dir nichtmal die mühe sie zu ignorieren

sei mitleidig

–

manche leute brauchen einen erlöser

der für ihre sünden stirbt

dich hat es verwirrt

aber mich hats auch geködert

–

immer schneller als das rad

so wird man nie gerädert

man hatte seinen spass

jetzt halt eingeschläfert

–

ja letztendlich ist es doch an dir

ich habe immer nur rumfantasiert

–

mit meinen 19 j. altmetall

ich werd langsam alt

zu alt

um zu sagen ich bin noch SO jung

das ist ein klarer fall

in paar jahren stumm

/

um teufel und tod einen bogen

weil sie einen eh einholen

–

alle sachen liessen gehen mich immer wieder

dabei suchte ich einen gebieter

und nur du ziehst mich immer näher heran

immer näher heran

wann holst du mich ganz

was macht das mit anderen leuten

ich bin ja nichtmal brandgebrannt

wenn sich nun unsere wege kreuzen

halte ich abstand

–

der geförderte junge geht erste eigene schritte

applaus bitte

–

ach als wäre ich so gross

dass ich dir bös sein könnt

vor meiner tür ist die welt los

aber ich bin plötzlich mönch

–

ihr mit eurer opfer-rhetorik

zeit für vorsehung statt vorsicht

was für sicherer arbeitsplatz

was für karriere

ich hab noch immer alles geschafft

ich bin, nicht ich werde

gebt mir den ganzen kuchen

ihr könnt gern weiter eure eier suchen

–

WEIHNACHTEN, ZEIT

das geld so faltig

als würde es seinen wert verlieren

alles suvs schalldicht

die „penner“ auf der strasse frieren

das geld so faltig

als würde es seinen wert verlieren

das tut es nie

deswegen habe ich es so lieb

o du fröhliche

zeit für die heuchlerischsten gelöbnisse

–

ALS WÄRE ICH TEXTER VON FORSTER (bin ich tatsächlich, aber wir haben beschlossen, rollen zu tauschen, weil ich besser aussehe und tanzen kann)

manchmal ist halt so dass man fällt

und man ist immer noch jedes mal aufgestanden

und weil mich rein gar nichts hier hält

zähl ich nicht zu den‘, die verschwanden

–

ich bin mesut özil

niemand versteht mich

jaja alles ist möglich

ich bleibe redlich

–

ist mir jacke wie hose

ich hab bzgl meinem leben keine zwangsneurose

–

wäre wahrscheinlich normal traurig zu sein

aber für mich ist es normal

–

fragte mich heut

was machen eigentlich die bruchweg-boys

–

vielleicht könnte zb einfach ich es besser machen

das wäre doch was zum lachen

–

es hätte mich nicht überrascht

hättest du unser atomares patt

gelöst mit nur einem lächeln

du machst uns zu deleted scenes mit deinem cut

du willst und verachtest mein betteln

die deleted scenes wären die eigentliche große sache

nach der stille sind nur spielbar noch fachlichste kassetten

zerdätscht meine alte schwärmerei, diese platte

VERGESSEN

–

hm ich rede jede menge stuss

das aber ganz bewusst

eine kakerlake an der wand

die wand an einer kakerlake

ich in kurzestem amtsgewand

formuliere eine frage

als hätte man mich nochmal gefang

in einer kurzen passage

die wurde ellenlang

und dieser tage

hab ich keinen heldendrang

–

herr problemlos

ängste? ach wo

–

die ganze welt ein einziges grosses gelaber

übernimm dich nicht, übernimm den diskurs mit wenn und aber

–

war nicht so edel meine einfalt

jeder meiner erfolge ein großer reinfall

–

heute bereu ich jeden cent

hab ich gestern noch alles verschenkt

–

erfolg ist für liebe nur ein substitut

mir geht es besser als mein‘ ruf

–

setze langsam einen fuss vor den andern

nicht panzern, nicht panzern!

und bitte heulen bitte gerne heulen

–

früher hast du dich doch auch wichtig genommen aber nie so ernst?

machst ein auf bedenkenträger zwischen latern‘

als wäre das licht dein freund

und das wollen und das wissen

und du müsstest alles bereun

vom eigenen schicksal ergriffen

–

war sehr glücklich diesen januar

ich weiß nicht warum

weil es einfach eine entspannte zeit war

alles in den rucksack wenn ich bus verpass fahr ich zug und?

–

ich habe eselsohren

ein schwein zu sein machts besser

ich hab einen finger in der schultasche verloren

es war der enthefter

ich habe mir die adern aufgeschlitzt mit papier

wärst du spazierengegangen mit mir

–

der teufel bettet mich weich

aber heute lass ich den teufel daheim

die wärme und ich suche danach

verfügbar und richtiges format

der teufel bettet mich weich

aber heute lass ich den teufel daheim

wenn ich falle falle ich

und lass mich schmerz spüren

weil das andere ne falle ist

lass mich die wirklichkeit fühlen

wenn ich falle

falle ich

falle ich

ich falle

–

jede meiner adern

jede meiner fasern

spricht bwl

druck mich auf euros

meine welt

predige geräuschlos

–

das ist der punkt ab dem ich es allein weiss

wie gut dass ihr nicht da seid

–

ich bin ein lieber mensch und mag heute mit niemand mehr ärger

der alte mann auf dem balkon schaute wie ein wärter

–

die statue im park angeleuchtet

ob das heute was bedeutet

ich lebe, mann, ich lebe!!

kein prozess ohne gegenrede

stell mich ungern auf ein podest

(nicht ganz im recht)

–

bitte verwandele mich in einen riesen

ohne dass die wände wackeln

ich mags nicht versabbeln

aber könn wirs nochmal verschieben

–

sensible sensoren

verliebtes, verloren

–

jetzt bereu ich jeden cent

und das sind tausendtausend

ich hörs in den ohren rauschen

–

mama sagt wenn ich gut drauf bin bin ich unschlagbar (

/

mir wurde mein ausweis geklaut

im aldi

gott ist gross gott ist schlau

im aldi

–

ich beginne damit aufzuhören

schnell wie ein hase und angst

aber möhren konnten mich nie betören

wer am abgrund hängt hält den rand?

schau auf meine grossen zähne

und meine hängeohren

in welchen welten ich mich wähne

hab nie den kontext verloren

und nie den biss

fahren wir zug oh ich fahre mit

lös mir ein ticket

wenn ihr geht und ich bleibe da

bin ich weg

–

konntest du nicht ein messer blitzen lassen in hinterhöfen

wo dich doch selbst die diebe mögen

–

die diebe, gott und seba

könnte dir eine lange geschichte erzählen wieder von mir

würde nicht gut aussehen

würdest du das wieder gegen mich verwenden

–

im richtigen winkel des gegenlichts sieht man noch deinen namen auf meinen sachen

jetzt weiß ich warum meine gedanken in der tiefe verflachen

es ist nicht meins

es ist nicht mein auto nicht meins

und die ausbildung ist auch nicht meins

ich bin so frei

–

haben meinen stolz einfach runtergeschluckt

sie sind kinder und ich ein plastikprodukt

–

sie liessen mich gehen in die andere richtung

als wäre die geschichte aus

eine abgelegte last eine erledigte verpflichtung

(zu wenig geld für den pausenverkauf)

–

ich wollte nur die welt

und dein herz

manchmal denk ich vereinzelt

das ist ganz schön schwer

–

es ist mein guter fluch

ich drehe eine tourette

mein wütendes gesuch

mein wach! mein weg!

–

man glaubt nicht an seine eigene propaganda

aber ich war noch nie gebannter

–

IMMER NOCH HELDIN

auch wenn dich alle diese zeichen und zeiten verwirrn

die herzen nimmst du im sturm

nagellack

line knapp

*video**star*

apfelsaft

findungsjahr

nie gesagt

wie gehabt

geburtsstadt

weltmacht

beschmiertes blatt

des hungers satt

verloren im was wäre wenn statt

palast

halt mich auf trab

line knapp

wer mag enden wie line knapp?

auch wenn dich alle diese zeichen und zeiten verwirrn

die herzen nimmst du im sturm

IMMER NOCH HELDIN

–

alle ideen sind in meinem kopf perfekt

und wenn ich ihnen leben einhauch

sind sie auf einmal voller staub

und vorm laufenlernen verreckt

–

alte ideen

tote ideen

wiederbelehm

golem

–

die frage ist bin ich die antwort

viele aber nie alle brücken abgebrannt

verliere mich in den sachen als wäre es new york

es ist ein freies land

–

verlier mein ausweis

wer wo wie ich bin

und ob ich draufsch*

gott weiss wohin

–

für alles was ich bekomm hab müsst ich wenn schon leben dann unterm teppich

aber meistens denk ich ich hol mir alles alles leck mich

–

wollte kunst machen mit grossem k

also lass mal diesen egobums klar

seba?

–

schwankend aber noch stehe ich

seit wann sollte es nicht mehr in ordnung sein

schwankend aber noch stehe ich

wenn nicht alles in ordnung ist?

–

wie kann ich wissen dass ich sprech

wenn du mich nicht hörst

–

vielleicht ist es eine weggabel

ha falsch es ist nur die 100ste niederlage

–

gross im klugschwätzen

als könnte das einen retten

immer muss sich alles rächen

diese melancholische note in gesetzen

–

manchmal schiens mir schnuppe

aber nun doch

kommt, gnade euch gott

der gott der tütensuppe

–

du singst gar nicht so schön im goldenen käfig

keine ahnung irgendjemand erzählte mir er hatte den spitznamen käptn unfähig

in letzter zeit sage ich zuhäufig in letzter zeit

und dann sage ich zu häufig es tue mir leid

und zu häufig scheu ichs nicht von vorne zu beginnen als wäre es von vorne

und nicht die zeit, nach jagd, die verlorene

du singst gar nicht so schön im goldenen käfig

aber es interessiert mich eh nicht

–

nur um nochmal enttäuscht werden

den tausendsten verfrühten bühnentod zu sterben

ich scheiter weiter

in fröhlichster bereitschaft

–

verlass dieses sch* deutschland

mit vollm tank

land der trichter und tränker

land der richter und renker

amen bruder sieht wieder gespenster

–

wenn ich an allen bewegungsmeldern vorbei aus dem gebäude gelange

mein gebäude

wenn ich deinen blick auffange

meine freude

–

oh wie süss klingen mir diese töne

männer schauen mich an wie söhne

so oder so mir bohne

bin nur meines vaters sohne

ich war nie ein erstgeborener

immer ein nesthäkchen

die welt ein knäuel, immer verworrener

wie nah wie fern den mächten

oh gott kommt mir nicht mit logik

gradaus ist mein brot nicht

mach dir um mich keine sorgen

ich bin unter freiem himmel geborgen

die? zu scheisse und schimmel geboren

glaub mir ich werde nie die rechnung zahlen

da mögen hundert mühlen mahlen

lang frisst dich

–

manchmal

was ist ein diebstahl

was mir ein dieb stahl

ich hätt ihn bezahlt

–

läuft über die strasse ein vogel

hat er gemogelt

–

sie sagt ihr freund wohnt in nrw

ich frage sie wo liegt nrw

sie sagt es ist schon oke

–

verlier mein ausweis

und es macht alles sinn

diebe von grösster heiligkeit

bis ich mich wieder find

–

ich bin zu lange hier um aufzuhören über alle sachen nachzudenken die ich vergessen habe

–

keine liebe bis zur wahrheit

weil es ihr seid

keine liebe ab der wahrheit

–

ein ganz ganz kleines kleines bisschen bisschen zur beruhigung am abgrund nippen

verstehenvortäuschend mitlachen bei allen/gottes witzen

–

verlier mein ausweis

such nichts darin

auch gleich

steh auf, lauf, ein kind

–

ich mag nur ewiglange tage in beheizten spassbädern

schau ich fahre ohne stützräder

es hat mich zwar überschlägert

aber kein gepäck bin kein briefträger

ich hab nur ein liebesbrief

an dich

(bloss wenn ich umbieg

sprich

er ist bisschen verknickt)

/)

versager

–

turnte am reck für die vier feinen herren vom sportlerbund

sie sahen aus wie kurz vor der niederkunft

–

ich bin der kleine lacher am zweiten tisch des grossen billards

mein heimweg ist ausgeschildert

–

wenn Sie mich fragen

schönen abend

ich kann noch nicht ganz einschlafen

hab genug von jeder form des rätselraten

vielleicht kommt was lustiges im fernsehn

ich bin ein einfacher mensch mit reinen bedürfnissen, das kann man verstehn

–

durch 100 täler

und jedes nimmt seinen zoll

hab mich nie geschlägert

für ein bisschen erfolg

–

ich jage nach scheinen

wenn die strassen vereisen

und die züge entgleisen

ich jage nach scheinen

wenn die früchte reifen

und klauseln greifen

ich jage nach scheinen

wenn die hunde beißen

und die kinder schreiben

ich jage nach scheinen

wenn die kranken leiden

und sich gerüchte ausbreiten

ich jage nach scheinen

es soll für generationen reichen

–

manche leute brauchen einen erlöser

der für ihre sünden stirbt

ich bin narzisstischer als markus söder

doch die realität wirkt

–

die böse seite

das verlangen nach ruhm

gelöste reihe

hin zur unterordnung

–

FAST SCHON PÄDAGOGISCH

wie hab ich je gedacht man könnte frei sein ohne klaren kopf

augenverschließen: das schleichende schafott

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manche leute brauchen einen erlöser

der für ihre sünden stirbt

da werde ich lieber finanzwirt

und werde nicht befördert

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ich kaufe sterne

am kiosk

als sie sich entfernte

ich bin nicht hiob

alles was ich lerne

hat mich ausgeknockt

–

manche leute brauchen einen erlöser

der für ihre sünden stirbt

was man dadurch wird

erlöster mörder

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versteh das spiel

und verstehe die regeln

doch weil ich schiel

bin ich nicht gut im kegeln

wenn dann muss ich alles auf einmal abräumen

man darf noch träumen

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ich schau einfach nicht zulang in den abgrund

diese grausige verbindung zwischen albtraum und größter wunsch

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flüchte durchs mauseloch

finde eintritt durch die bühne

doch davor draussen in der kühle

für immer? oft

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eingang durchs mauseloch

verlassen über die bühne

glaube nicht an gott

glaube an sühne

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manche leute brauchen einen erlöser

der für ihre sünden stirbt

forscher sind ein furz

worte keine wörter

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mauseloch

bühne

hat mich nie gelockt

eure träume – kalküle

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ich dachte ich hätte sie anders gekannt

aber die wollten nur sehen wie eine spinne tanzt

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manche leute brauchen einen erlöser

der für ihre sünden stirbt

mir wurst

mein geist löst sich vom körper

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der pluralis majestatis

angeboren

doch ist zu hof-statisch

und ich nicht in form

/

(Der vorstehende Nicht-Beisitzer

Was an manchen Donnerstagen schön ist, sind die Konferenzen mit Fern-Schalte. Köln an Hamburg und wenn es ganz lustig ist, schaltet sich auch Kohnstett zu. Kohnstett ist meiner Meinung nach nicht weniger als der eigentliche Chef des Unternehmens, was nicht für ihn spricht, aber er spricht ja selbst schon genug. Für sich. Für Kohnstett. Für die Kostenminimierung und die Erträge und wenn es Schwierigkeiten gibt, funkt er Erich an, niemand weiß, wer Erich ist, aber er ist anscheinend nochmal eins über Kohnstett, und er „funkt“ „Manni“ an, „Manni vom „Betriebsrat““. Der „Betriebsrat“ heißt offiziell Arbeitnehmervertretung und das heißt was ganz anderes, das könnte dir „Manni“ erklären, aber niemand kennt Manni. Ein wirklich wirklich alter Mitarbeiter, der annodazumal noch Lochkarten einlesen ließ, traf angeblich mal diesen Manni auf einer Grillparty. Er sagt, er hätte gesagt: Hallo, ich bin der Manni. Er hätte ein Poloshirt getragen und hätte jedem gesagt, der es wissen wollte, dass er der Manni sei. Auf die Frage, was er beruflich mache, hätte er gesagt: Betriebsrat bei der Gewegja. (Haha, Brüller) Und dann sei er weitergezogen. Hallo, ich bin der Manni. Kohnstett hingegen sagt nie hallo und ist anscheinend auch nicht im Besitz eines Vornamen. Würde ich Kohnstett wo treffen, im echten Leben, ich würde eher ein Gespenst sehen. Ich würde mich umdrehen und hoffen, er hätte mich nicht gesehen, um wenigstens ihm diese Verstörung zu ersparen. Man kann ja nicht einfach im Rewe an der Kasse über die Erträge sprechen. In der Fern-Schalte, da geht das. Kohnstett ballert gleich los, er kennt keine dramatische Struktur, keinen Spannungsaufbau, er mag die Ekstase, falsch, er ist in Ekstase: „Die Zahlen, die Zahlen, Quartal 2 nochmal Ebit um 2Komma5 runter und ich habe schon mit Erich drübergesprochen und Manni angefunkt, da werden wohl die Köpfe rollen im Vorstand, Erik hat ja die Kontakte wie kein zweiter, und dann, meine Sportsfreunde, werden die Karten neugemischt, werden die Kosten gesenkt, wird an den richtigen Stellschrauben gedreht, geht es endlich wieder aufwärts, hand in hand, Absprache per Telefon und Schalte, gemäß dem goldenen Prinzip „Manni-Bananenflanke“, vom Vorstand übern Betriebsrat bis zur noch so kleinsten putzigen Excel-Azubine, da hat eine angefangen bei uns in der wohlgemerkt äußerst ertragsstarken Aussenstelle Minzheim, Nicole ihr Name, alleroberste Güteklasse, ich habe gesagt, tja Erik, da kann deine Utta nicht mehr mithalten, haha, und wie soll man sich da noch auf abschlagsfreie Hausratsversicherungen konzentrieren mit soviel Holz vor der Hütte, hahahaha.“ Kohnstett muss pausieren, hingerissen von seinem Geistesreichtum. Wir sind uns alle sicher, wenn Kohnstett an die Spitze kommt, werden sich die Erträge verdreifachen und die Kosten werden ins Bodenlose sinken. Er ist ein absoluter Fachmann, er versteht das Produkt nicht, aber das tut der Kunde ja auch nicht und von solchen Trivialitäten hat sich Kohnstett nie aufhalten lassen.

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verliere mich im v-markt

es ist schön warm

nach einer halben stunde kaufe ich zwei müllermilch

ich mag es heute wirklich wild

*

entweder diese leute sind geniale parodisten

oder sie sind wirklich so beschissen

*

KALKULIERTE STÜRZE

es verlangt mich nach den umständlichsten brüchen

da kann ich mich auf empirische daten stützen

lange geschichte in kurz

berechnend wie gestürzt

der asphalt ruft leise meinen namen

wenn du mich fragst

und wie oft ich falsch lag

ich kenne grössere dramen

es ist wieder zeit für kalkulierte stürze

es ist nichts unter meiner würde

eile und herrsche

ich gebe nichts auf ehre

ich entschuldige mich die sagen nichtmal hallo

meinen grossen beitrag zur abendländischen kultur findet der geneigte an der wand eines schulklo

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ich gehe lieber zum sport

und sage kein wort

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steh wieder auf

es war eine grosse schau

das weiss ich ganz genau

schalten wir die lichter aus

schalten wir die lichter ein

ich kann heute nicht so sein

den rest weiß ich allein

schalten wir die lichter aus

schalten wir die lichter ein

löschen wir licht und dunkelheit

häme und neid

wir brauchen einen zwischenzustand

das grenzland

ist groß genug

steh wieder auf, es ist genug

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du hast immer herzen gewonnen durchs davonstehlen

wenn du jetzt nicht mehr da bist – sollst du mir fehlen

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fahren mit halbangezogener handbremse

kennste kennste

noch lustiger als mario barth

und auch sonst am a

gross sprechen und kleine taten

aber ich kann zehn sprachen

heißt du baust einen turm

ich organisiere die streiks

behalt mich aufm schirm

als wär ich madita lande weich

ich bin der prophet

still wie die fische im teich

ich weiss den weg

aber es ist zu weit

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am ende des nebels sehe ich nebel

vernunft wieder unterwegs, rattenfänger

ach wär ich feldwebel

kaugummi-automat-gangster

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ich bin kein mann wie tesa

verräter bleiben verräter

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sie war so schön

aber man kann von hier aus die berge sehen bei föhn

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der frühling ist ein kind

die jugend ist der sommer

der herbst nur noch wind

der winter gar ein monster

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hätte nicht hier sein sollen sondern ganz daheim

ich war extra beim sport

du warst nicht dort

du bist ein sommertag im mai

der frühling im herbst

es hat keinen wert

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stehe da als unbeantwortete liebeserklärung in schwarzen jeans

ja doch recht sogar schick

zum glück hab ich mir immer selbst verziehn

eines tages schreib ich sowas wie tschick

weil es immer so leicht schien

bis dahin geb ich null f*cks

ich hab mir noch immer verziehn

meister des richtigen fehltritts

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Ne, vielleicht wirklich gar nicht so blöd, paar Fehler schon mal prophylaktisch jetzt zu begehen. Ich mein, hat man gemacht, merkt man sich und rappelt sich wieder auf.

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ich mag zurück in die zeit wo mein grösste sorge eine mögliche physik-ex in der fünften stunde war

ich hatte keine ahnung

es war herrlich

seit wann ist es ein verbrechen geworden keine ahnung zu haben

wir standen in der pause zusammen jeder sein heft in der hand

man versuchte sich die eine die zwei formeln einzuprägen

man stellte sich fragen

an manchen tagen schrieben wir keine ex eigentlich an den meisten

es war jedesmal eine erleichterung

erst das kleine vitale alltagsadrenalin und dann die gewissheit heute hat es einen nicht erwischt

und manchmal hat es einen erwischt und man hatte keine ahnung aber es war nicht so tragisch es war fast schon lustig man bekam nichtmal die eine verdammte formel zusammen und man bekam ein paar punkte für den rechenweg mit einer formel aus den drei buchstaben in vollkommen verkehrter anordnung

und war es ein vierer dann war man nochmal entwischt

seit wann ist es ein verbrechen geworden keine ahnung zu haben

ich hasse verantwortung

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Das war:

Eine letzte wahre Geschichte, auch wenn ich sie leid bin, die wahren Geschichten. (Nein glaub mir, ich bin das selbst leid, dieses IchIchIch. Ich bin in mir gefangen.) Bei dieser Geschichte muss ich aber überdeutlich betonen, dass sie wahr ist, weil hätte ich sie mir ausgedacht, wäre sie komplett wertlos. Nein, sie lässt mich nicht gut aussehen. Aber wenn wir darüber sprechen und ich mag trotzdem darüber sprechen, mag ich zuerst über Ikonographie sprechen. Das ist gemeint als euphemistisch für Selbstdarstellung, denn darum geht es eigentlich: die beschönigende Selbstdarstellung. Ich mag zukünftig keine Selbstdarstellung mehr und heute lassen wir schon mal das beschönigende weg. Aber das ist meine Ikonographie: Schau auf das Bild (ich meine mein Haupt/Profilbild) – es ist nichtmal mein Bild. Ein Teil ist schon das: jede Geschichte hat eine Hintergeschichte hat eine Hintergeschichte hat eine Hintergeschichte. Ich sage nicht, dass die interessant wären, aber man könnte sich darin verlieren. Aber ich bin auch nicht im symbolischen Kontext das Mädchen, dem man hinterherschaut („oh, sie ist ein Rätsel etc“), ich bin der Hinterherschauer. Ich bin der Versetzte und darauf bestehe ich wirklich.

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hoff ich hab mich nie verbogen

ausser für gegen die haltungsnoten

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Die Bibel und, als würde das nicht schon genügen, alles andere auch noch dazu, von A bis Z, heute A wie Angst

Natürlich, viel Angst, wahnsinnig viel Angst. Vor kurzem hätte ich gesagt, gar keine Angst, aber ich habe sie nur geschickt versteckt vor mir selbst. Wie in diesem Sketch, wo Mr. Bean einen Teil seines Steaks in seinem Sakko, einen Teil in der Tischdeko, einen Teil in der Handtasche eines weiblichen Gasts am Nebentisch undsoweiter undsoweiter versteckt. Die Angst ist in kleinen Portionen überall ein bisschen. Ein Teil dieser Angst ist in diesem ständigen „Eigentlich-ist-es-mir-ja-alles-egal“, das eh von zweifelhaftem Wahrheitsgehalt ist, versteckt. Kümmer dich nicht zu sehr drum, sonst könnte es dich noch verletzen.  Du darfst nicht richtig wollen, was du willst, weil wenn du es dann eh nicht bekommst, würde dein vorheriges Wollen die Enttäuschung nur vervielfachen. So, wie es momentan ist, kann ich wenigstens in der Illusion leben, ich hätte es nie versucht. Aber jetzt werde ich es versuchen, zumindest das mit dem Geschichten-Schreiben. Teil der Angst ist auch zB in der bereits erwähnten Bus-Theorie (ich bin immernoch ein großer Verfechter derselbigen). Ich habe lauter solche „Tricks“ (naja, eigentlich verarsch ich mich nur selber, wer da wohl der Klügere ist) auf Lager. Ein weiterer ist zb die ex-negativo-Richtigkeit: Das richtige Handeln wird im Kontrast bzgl des absolut Falschen definiert. Ich sage also nicht: Es ist sinnvoll, nachmittags etwas zu lernen. Sondern ich sage: was ist das Blödeste und Schädlichste, was ich nachmittags machen kann? Gut, in Relation zu diesem ist alles andere auf einmal ziemlich richtig.   So nach dem Motto: Schule schwänzen ist immer noch besser als Schule abbrechen. Deswegen ist manchmal dieser „Knacks“, wasauchimmer es im Spezifischen ist, eine Erleichterung: jetzt kann ich mich wieder auf die Grundlagen konzentrieren, jetzt ist alles, was nicht komplett verkehrt ist, wieder richtig. Also ist das vielleicht ein kalkulierter Sturz, nicht ein Hilferuf, sondern das Signal an mich selbst, dass mich das absolut Richtige zutun (zb viel Lernen) einfach überfordern würde (ich bin schon wirklich nicht druckresistent), so dass ich durch Andeutung des absolut Falschen das Mittlere (einfach alles irgendwie so weiter laufen zu lassen) akzeptabel erscheinen lasse. In diesem Sinne: sein Herz anonym irgendwo hinauszuschütten ist sicherlich nicht das eine absolut Richtige, aber mir würden viele falschere Sachen einfallen. Angst, um zum Hauptthema zurückzukehren, habe ich v.a. davor, in den Prüfungen zu scheitern, weil was soll ich sonst machen, ich kann ja nichts. Ich glaube an Bildung, an Bildung gedruckt auf Zeugnisse mit Stempeln drauf, der ganze restliche Müll (zb Religion, „Schreiben“ etc) ist mir scheissegal und/oder potentiell gefährlich.    Aber jetzt erstmal eins nachm andern, und wenn das nicht funktioniert, muss ich mir halt was anderes suchen – keine Sorge. Es ist nur eine Art innerer Konflikt zwischen Vernunft (ja, Studium=gute, solide Sache) und dem „freien“ Willen (kein Bock zu lernen, generell verfahren, etc), der doch ziemlich unauflösbar ist. Das ist halt auch ne Art Angst: kann ich mir selber über den Weg trauen?

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HEUTE

irgendein junge hat hier geburtstag

aber ich weiss nicht wer

bin mir sicher dass ich ihn nicht mag

dass einzige mädchen dass mich mag

sieht aus wie ein pferd

weiss wie sie heisst

selbst ihr name ist bescheuert

wenn man das gebäude anzündet ob das reicht

hier wird sogar deine seele versteuert

manche leute sind so charmant

man lacht sogar über ihren husten

ich ich bin schon arm dran

und nehm mir nochmal kuchen