Thomas Berger
ERWÄGUNGEN ZU KRANKHEIT UND GESUNDHEIT
̶ Auszug ̶
Wenn wir über Gesundheit sprechen, schwingt immer auch Krankheit mit, die häufig als ihr Gegenstück verstanden wird. Es wäre allerdings ein Missverständnis, Wohlbefinden und Leiden jeweils als feststehende Größen, als etwas Fortdauerndes zu denken. Die Übergänge zwischen Leistungsfähigkeit und Beschwerden sind fließend. Wer sich gesund fühlt, kann bereits den Keim der Beeinträchtigung in sich tragen. Und Kranke können der Heilung mehr oder weniger nahe sein.
So stellen sich zwei Fragen: Wodurch werden wir krank? Und wodurch werden wir gesund?
Zweifellos werden wir leidend durch Stress, Unrast, falsche Ernährung, mangelnde Bewegung, traurige Ereignisse. Es sieht danach aus, als wären wir, zumindest zum großen Teil, die Schmiede unseres leiblich-seelischen Unglücks.
Dies gilt umgekehrt auch für Gesundheit. Vieles lässt sich tun für physisches und psychisches Wohlergehen. Dazu gehören die Balance von Anstrengung und Entspannung, Ernährungsqualität, Bewegungsaktivität und Frustrationstoleranz. Doch all dies wird nicht genügen. Auch wer einen bekömmlichen Lebenswandel pflegt, kann krank werden. Genauso wenig wie wir die alleinigen Verursacher unserer Beschwerden sind, hängt unsere Unversehrtheit nur von uns ab.
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