Auszug aus:
Thomas Berger, Eisblau. Ein Porträt, Edition Fischer, Frankfurt am Main 1996
Sebastian zog die Tür fast lautlos in Schloss, denn es war Nacht geworden, und trat in die kühle Septemberluft. Schwerelos war sein Schritt, und obwohl er gewöhnlich um diese Zeit längst schlief, war er froh, das Angebot, nach Hause gefahren zu werden, nicht angenommen zu haben.
Die Straße zwischen Kailbach und Scheidenthal war schwach beleuchtet, streckenweise überhaupt nicht. Die Scheinwerfer der Wagen, die ihm vereinzelt entgegenkamen, blendeten. Er entschied sich für einen Umweg über die Felder und am Waldrand entlang, erleichtert durch die Aussicht, niemandem zu begegnen.