Differenzen und Differenzierungen
16.10.2022
Methodisch-wissenschaftliche Richtigkeit
ist nicht
existentielle Wahrheit.
Diese benötigt jene,
um einen mittels Vernunft geleiteten Weg (met-hodos)
zur eigenen Tiefe bahnen zu können;
jene benötigt diese,
um redlich und wahrhaftig voran-schreiten zu können,
d.h., um zu logisch korrekten Ergebnissen zu kommen
und nicht eines meinenden Dafür-Haltens anheim zu fallen.
Die Gefahr in Forschung und Wissenschaft:
Unredliche Forschung und Wissenschaft „beweist“ alles,
und liefert als „Söldner“ gegen entsprechende Bezahlung
ein gewünschtes Studien-Ergebnis.
Sie „beweist“ alles Mögliche,
einschließlich das sich selbst wider-sprechende Gegenteil…—
Manipulierende Lüge
ist nicht
faktische Richtigkeit.
Seit die logisch korrekte Unterscheidung
in „richtig“ und „falsch“
dem denkenden Menschen möglich wurde,
findet sich
faktische Richtigkeit im Kampf mit
behauptendender, manipulierender Lüge.
Innerhalb der faktischen Richtigkeit gilt:
sie ist auch ohne den Menschen gegenwärtig,
dann jedoch wie „schlafend“, da für den Menschen un-bewusst.
Das heißt: die faktische Richtigkeit —
etwa der Gravitation —
wirkt auch dann auf „Raum & Zeit“ des Menschen,
wenn dieser sie
noch nicht entdeckt,
noch nicht berechnet,
noch nicht bemaßt,
noch nicht als „Gesetz“ formuliert
und als „Begriff“
sich selbst zu eigen gemacht haben sollte.
Faktische Richtigkeit als wissenschaftliche Erkenntnis
schreitet methodisch voran,
gerade so, wie die philosophia perennis,
und darin das „gnōthi seautón“ der menschlichen Existenz.
Faktische Richtigkeit führt Wissenschaft
in die größtmögliche Weite des Denkens;
vernunftgeleitete Richtigkeit führt unser Mensch-Sein
in die größtmögliche Weite menschlicher Existenz.
Sie ist das „Gesetz des Tages“,
da sie unsere Existenz erhellt.
Diesen sich selbst
vertiefenden und voran-bauenden Lebens-Weg
nennen wir philosophierend:
„existentielle Wahrheit“.
In Abwehr und im Kampf hierzu
steht die manipulierende Lüge.
Sie ist der unaufhebbare „Schatten“ des „Lichtes“.
Seit der Mensch sich um der Gemeinschaft willen
ethische Richtlinien und Gesetze gab,
die ein geordnetes Zusammen-Leben ermöglichen,
da sie „Wahrheit“ von „Lüge“ unterscheiden,
gibt es auch die Versuchung im Menschen,
das gewusste Falsche als „richtig“
und
das faktisch Richtige als „falsch“
erscheinen zu lassen.
Denn der Mensch ist stets beides:
Licht-Träger und Leugner des Lichtes.
Innerhalb der manipulierenden Lüge gilt:
sie ist ohne den Menschen nicht gegenwärtig,
da sie an die Person des Lügenden, des „Lügners“, des Leugnenden
unaufhebbar gebunden ist.
Das heißt: die manipulierende Lüge —
etwa als Propaganda-Tweet,
als Machthaber-„Diktat“,
als ideologischer „Glaubens-Satz“,
als fundamental-religiöses Dogma —
wirkt nur dann in „Raum & Zeit“ einer Gesellschaft,
wenn der Mensch sie
aktiv formuliert,
aktiv kolportiert,
aktiv postuliert und darauf insistiert,
dass nur sie allein
für alle anderen gleich-gültig
als „die einzig wahre Wahrheit“ Geltung habe.
Manipulierte Menschen
wollen blind glauben
anstatt
hellsichtig wissen;
manipulierende Machthaber
wollen diesen Triumph
persönlich genießen
Auch manipulierende Lüge
schreitet systematisch voran,
breitet sich als „unumstößliche Neue Wahrheit“
in den Gedanken, Meinungen, den geglaubten Dogmen,
den Gefühlen aus Zweifel und Un-Sicherheit sowie der Angst
wie ein Krebsgeschwür in der Bevölkerung aus.
Manipulierende Lüge führt indes
in die größtmögliche Enge
des Denkens und Erlebens menschlicher Existenz.
In ihr strandet alles Denken und Meinen
in einem willfährig geglaubten Fanatismus;
mögliche Existenz beugt sich unter
das Diktat des Zweifels sowie der Existenz-Angst.
Als „Leidenschaft zur Nacht“
verdunkelt manipulierende Lüge menschliche Existenz
bis hin
zur fanatischen Finsternis existentieller Nacht.
Den Abwehr-Kampf gegen diese „existentielle Finsternis“
nahmen zu allen Zeiten mutige Menschen auf:
So etwa Kung-tse mit seiner „Richtigstellung der Begriffe/Zeichen“,
so auch Sokrates/Platon mit seinem „Höhlengleichnis“,
Aristoteles mit seiner Logik — andere verwiesen auf Anderes.
Diesen Menschen stehen auf Seiten der manipulierenden Lüge
Machthaber und Macht-Habende
entgegen:
Im antiken China: Terretorial-Könige mit ihren (Bürger-)Kriegen;
Im antiken Griechenland: Tyrannen mit ihren Allmachts-Ansprüchen gegenüber den Vertretern der póleis;
In der Moderne: Diktatoren mit ihren menschen-verachtenden Ideologien;
Heute: ein russischer Pseudo-Zar, ein chinesischer Pseudo-Kaiser sowie ein ehemaliger amerikanischer Lügen-Präsidenten.
Demokratien atmen
die Weite eines möglichen Denkens;
sie stehen ein für
die Vielfalt menschlicher Existenz.
Demokratische Gesellschaften sind „bunt“ und frei.
Dies ist ihr „Kern“.
Lügen-Demokratien und Pseudo-Imperien atmen
die Enge eines geknechteten, unterjochten Denkens;
sie stehen für
die Uniformität und Eindimensionalität „menschlicher Blaupausen“.
Diese Gesellschaften sind „monochrom“ —
das Andere und der Andere hat hierin
keinen Raum noch Platz.
Gleichschaltung im Denken, Meinen, Fühlen — das ist ihr Wesen.
Wir haben die Wahl.
Noch.