Die Karikatur
klingt nach ner lüge die uns hilft
wer hat was einzuwenden ich werd ihn umstimmen
ich weiß nicht was dir als heilig gilt
vielleicht solltest du dich auf unser großes ziel besinnen:
man kann kein königreich bauen auf ich weiß nicht
hab keine zeit zum sterben
und ja machen wirs letztes gericht
schreiben namen auf scherben
es ist nicht ich was euch frisst
und nicht ein paar hoffnungen
es ist das es ist
misslungen
ich bin die mitte eines schnellballsystems
und ich hab keine ahnung, wirklich!
deshalb ist mein lächeln tatsächlich vornehm
und bevor ich einen frosch küss würg ich
–
ich bin deine mutter ich lieb dich
ich hab dich immer in meinem sorgenden blick
ich sehe jeden deiner schritte ich sehe jeden schritt
ich warne dich vor jeder gefahr und warne dich vor jedem hohlen trick
aber alles aber alles erzählst du mir nicht
–
du schiebst mir still den teller hin da sterb ich lieber
mein misserfolg verwandelte mich in ungeziefer
ich sitze hier und wart auf jemand der mich liebt mit meinen fehlern
solang mir niemand zuhört zähl mich zu den erzählern
–
die zeichnung
ich fand sie aber ich hab dich
sie sah aus wie eine karikatur
ich hab sie aufgehoben weil
jetzt kannst du nicht weg
wie würdest du aussehen
–
niemand überlegts sich anders außer das leben
das übernimmt das für uns alle andere
wenn ich heute abend nachdenke hab ich genügend
oder hab ich schon genug davon
–
ich fühl mich verfolgt
augen im rücken
zwischen mein ohrn volt
aus reden zückend
–
sie trug ihren gesamten koffer am körper
schau wie sie deine spielchen verstört ham
–
hab fünf tage gekotzt
jetzt gehts mir besser als jemals zuvor
wahrscheinlich ist es trotz
weil ich auch keine besserung schwor
–
wenn ich sag ich hasse wer ich war
LÜGE
ich hasse was ich werde
–
ich mein da frag ich mich schon selbst
wie kann man bitte so reinsch*
dachte drüber nach
den ganzen sch* wegzuschmeißen
wenn sie mich finden
mach keinen fehler draus
weiß die gründe warum du
und es sind einfach keine
warum bin ich der
heute ist nicht so gut
aber ich hab alles unter kontrolle
schmolle
das warten auf die flut
–
sitze auf dem parkdeck eines einkaufszentrum
das die besten jahre hinter sich hat
das ist alles immer noch besser statt
leben in einem freistaat mit gesichtserkennung
–
jeden tag wird die schlucht zwischen der realität und meiner scheinwelt breiter
steh ich im spagat dazwischen oder kann ich auf nem seil darüber balancieren
fall ich runter in der mitte fall ich in verbitterten und enttäuschten eiter
und mag mein eines ich dem andern was mitteilen muss es das schon frankieren
das ist eine art von zweischneidiger schizophrenie
schubst du einen um ich bin nicht da
ist die wahre welt oder ich blablabla
endet so ne art von spiel im remis
–
du saßt dort und ich stand hier und zwischen uns war nichts mehr was uns trennte
und deine augen sagten na komm schon
sei nicht so ne ente
verbring ein großteil der zeit damit
nach fliegenden plastiktüten zu jagen
und wer kein schwan ist
nicht schlimm außer eltern raben
du bist keine schlampe
du weißt nur nicht wer du bist
jeder der dich wirklich kannte
hat dich mehr als mehr als vermisst
und als ich was du bist spannte
(ich habe dein lächeln als disc)
als ich sie einlegte es war keine bebrannte
du bist keine schlampe du weißt nur nicht wer du bist
wir sind keine vornehm schwäne
und was wir sein wollten
ist wohl nur was uns lähmte
–
komm nie weg von was ich getan hab
dennoch würd nie aufhalten was du wirst
wir sind beide nimmersatt
von zuviel schmetterlingen zermürbt
diese stadt ist zu klein für uns zwei
aber ich glaub auch nicht an wiedergeburt
–
das ist wahrscheinlich doch wieder nicht was du meintest hofftest ich wäre es
das letzte mal als ich nachgeschaut hab hatte ich keine nachricht von niemand
das ist wahrscheinlich doch wieder nur ein tag den ich mit allen anderen vergess
und keine ahnung aber wie viel hat man frei wenn man sagt das ist ein anfang
ich hab immer getan als hätte es mir nichts ausgemacht aber ich bin verletzt
und ich weiß das ist für dich nur geheul und für mich ist es nichts nur einsam
keine ahnung aber ham mich paar an ehrlichkeiten bloß als träumer ent-deckt
oder eines tiefergehenden moralischen verfalls und ich ich bin ja nun jemand
und ich mache dies und das und bin viel beschäftigt mit zeug und wie ich es hetz
ja man ist dann geht so schnell von heut auf morgen 30 bevor man gucken kann
und ich mein es ist alles in ordnung ich bin ein braver junge mit doppeltem netz
–
ich: unsere liebe ist ewig
fragst mich beinhaltet das morgen
irgendwo: das wort ist ein schwert
kann ich es mir borgen
(wünscht es wär mehr wert)
–
schau ich in nen spiegel in nem öffentlichen klo
denk ich manchmal wer ist dieser spacko
ziehe ich meine feinen sachen an die man mir rausgelegt hat
ausgelegt hat lach ich mich über den schlapp
–
hab mir gedacht hab hat die bedeutung bedeutung verloren
ich hab mir die haare geschoren und mich dabei geschnitten und das blut abgeschmeckt
es hat wie eisen geschmeckt wie schmeckt eisen ich hab einmal einen laternenpfahl geküsst und meine zunge ist festgefroren und dann hab ich viel blut geschmeckt aber das ist eine andere geschichte
–
hab die lieder einer alten band gefunden
die waren tief im netz versunken
ich weiß nicht warum sprachen sie so direkt zu mir in mittwochsleere
war es so was wie ne achillesferse
–
tut mir leid
dafür und dafür und dass ich das vergessen hab und mich dafür zu entschuldigen
tut mir leid
man kann mich buchen als gefundenes fressen und schuldigen
ja wahrscheinlich hab ich ziemlich viel sch* gebaut
aber ihr doch alle auch
–
schlechte zeit enttarnt
leb mit für dich bin ich ne enttäuschung
am ausgestreckten arm
zerstörst du meine lügen raub, selbstverleugnung
hätt ich gehört auf
deine augen ham gewarnt
–
ich bin vorbei
geh nun nach irgendwo
99 % brei
das wär gut sagen sie oder so
schwester übt klarinette
mutter telefoniert
wie gut dass ich vergesse
(schau bin schon durchborniert)
–
ich liebe es verliebt zu sein
es ist egal was es mit mir macht
es ist jedes mal so neu, ich mein
ich habs schon tausendmal gerafft
–
ich hab probleme mit dem hund
und auch sonst läufts nicht grad rund
war es uns wert als du mit ihm geschlafen hast
war es uns wert als ich dich verlassen hab
kehr zurück in die meine herkunftsgemeinde
und hab da nicht mal mehr feinde
–
ich hab extra auf dich gewartet
du warst noch angeschlagen
hab dich so gut es ging verarztet
magst du mich verar*chen
–
IDYLL
fühl mich einsam im wohnheim
aber ich geh auf den parkplatz denn du rufst an bei mondschein
holst mich vom bahnhof ab freitagabends
samstags arkaden
und sonntags baden
–
oft steckt hinter einem gesicht ein böses gesicht
was mich betrifft
ich hasse werbung für versicherungen
mit jeder stirbt ein kleiner teil von mir
ich mein wie viele lebensstunden?
spionen beantragen kein visa
(visum wie dumm)
eine zu schöne theorie ist nie wahr
was mich betrifft
sch* auf mich
hab versucht zu klappen
funktioniert nicht
hier ist überall licht kein schatten
–
keine sorge es kann sich sogar noch weiter verschlimmern
haben auf dich gebaut
du fangst von vorn an um dich daran zu erinnern
wer bist du überhaupt
du fängst von vorn an um dich daran zu erinnern:
ich hab nie an dich geglaubt
das leben ist ein schloss mit hundert zimmern
aber du bist verschraubt
du fängst von vorn an um dich daran zu erinnern
wer bist du überhaupt
unsere reue ist mittlerweile eingekleidet
auch ein bisschen voll staub
die geschichte angeeignet
du kannst mir vertrauen
nicht im sinne von ich sag dir immer die wahrheit
da muss ich noch schauen
du fängst von vorn an um dich zu erinnern:
ich verfange mich
in allem was ich nicht
bin aber sein wollte
die winke in jeder wolke
meine zukunft und die noten sind mir sowas von egal – ich sitz hier und lerne
wir lachen über die leute die was in uns brachen wie schokoriegel – aus der ferne
du sagst so leer das seien eben die regeln – aber du hättest mich trotzdem gerne
hab gedacht mehr als gehofft diese stadt wär gleich meinem traum – ich seh sterne
n loch in der brust
kuckst du durch
siehst du mein frust
der vom hass schlürft
ich küss die kalte statue
lass mich bloß in ruhe
führst ein vernichtungskrieg
gegen wen gegen den
gegen den du im spiegel siehst
dass vater meine entscheidung lobt
liege ich falsch
manchmal ist es ein gefühl bloß
ach weil so halt
–
ich nenn das hier nicht mehr heimat
seit sich gegen mich wandte,
was ich dachte ich bin, und das dreifach
war mir diese wand mal leitplanke
aber jetzt bin ich wach jetzt bin ich wach
eine heimsuchung jeder gedanke
–
bewirf mich mit wörtern als tischtennisbälle
ich sitze da und trage eine ritterrüstung
irgendwie sehen mich leute als beschwerdestelle
und du bist trotz beschwörung nicht meine brüstung
–
angst kennt kein pardon
und zeit ist ein hurensohn
es ist leicht über jemand zu sprechen der nichts sagt
(ist auch was ich mach)
du schläfst gut? oder, du bist glücklich?
ich lass meine tasse nicht stehen unbewacht
und hab meinen handycode geändert
–
ich mag wie du singst
also sing einfach
schau wie hoch du springst
niemand hat gelacht
ich bin so stolz auf dich
ich bin so stolz
–
ich hatte irgendwas von unheimlicher dringlichkeit zu sagen aber ich habs vergessen
weißt du ich bin von tausend dingen besessen aber das geht doch gar nicht!
deshalb sind meine bekenntnisse fahrig
versteh die zeit nicht in der ich leb
aber passe auf und geh meinen weg
bin überhaupt nicht selbstständig
aber mach selbstverständlich zitate unkenntlich
mir gehts tipptopp
bevor ich dich besuch
geh ich zu pandora und in nen giftshop
ich mach was ich will
oder auch nicht
wie ich will
das hab ich schonmal gesagt
ich jag nicht nach thrills
ich hab das schonmal gesagt
ich sag immer wieder das gleiche
ich sag immer wieder die gleiche sch*
war hier schonmal beim pizzatag
und weiß das ihr mich besch* habt
ich jag nicht nach kicks
frag mich was für mich noch drin ist
genug von meim das war doch beschiss
man könnt mein sollt gebn darauf ne frist
sagen die stadt ist verstrahlt
das ist nicht was ich scheu
hab meine rechnung bezahlt
bin wieder fast so gut wie neu
sah eine schönheit in ner hässlichen straße
sah leute mit krankheiten schlimmer als gottes strafe
ich hab kein netz ich hab base
mich beleidigen alte leute auf radwegen
ich glaub vieles war zu beginn ein missverständnis
irgendwann sind sie dann für die lüge empfänglich
am schluss bewährt sichs als wahrheit kämpf nicht
ich hab keine musen
ich hab drei minderwertigkeitskomplexe
und auch ein paar flusen
vielleicht bist du die nächste
wenn du mich fragen würdest
hätt deine sorgen längst verabsurdet
gescheiterte künstler sind die gefährlichsten
traurige stunden vielleicht nicht ganz die ehrlichsten
–
ich hab dich tanzen gesehn
es war ein stücken heimat
kann ich dir es jetzt gestehn?
lachst aber hast auch gesagt:
schwimm wir alle sommerseen?
nur dass ich mich nicht vertrag
mit wasser zwingt zum ablehn
es war ein stücken heimat
als ich dich tanzen sah
–
ich bin kein teil von irgendwas
ehrlich mir war selbst kolping zu krass
alle orangene jacken alle orangene jacken
du bist nur noch ne orangene jacke
nenn mich egozentrisch ich find das k*cke
–
hatz
sie tun die zähne bis zum rachen fletschen
aber sag ein wahren satz
und sie können die waffen strecken
–
ich mag leute nicht die mir sagen ich sei das und das
sonniger tag schöner tag
ich komm raus ausm zahnarzt
bin so brav
weil kaum sagt man was eigenwilliges
denken leute man wär hochbegabt
murmel sorry im schlaf
ich hab sehr viel ärger
ich kann nicht aufrecht stehn gerade
grauer als goldgräber
hoffnung gezehrt in die visage
verlier jedes spiel gewinn die meisterschaft
auch wenn das kein sinn macht
das ist was ich versuch
ich mach c14
das ist nen handtuch
aber ich find wen
je süßer der ruf
kanns verstehen
ging mir selbst so genug
brauchte viel überzeugung um solang falsch zu bleiben
–
Probleme mit dem Hund
Ratgrad ist eine mittlere Großstadt, aber es gibt einen Flughafen und es gibt den Hauptsitz der landesweiten Behörde für Verbraucherschutz. Es gibt ein Messezentrum und darum herum einige schmucklose Hotels für schmucklose Steuerberater und andere anonyme Workaholics. Das Messezentrum liegt nahe am Flughafen, man kann also eine Messe für sagen wir Fitnessriegel besuchen, ohne das wahre Ratgrad überhaupt je betreten zu haben. Und wahrscheinlich verpasst man damit nicht viel. Das ist nicht böse gemeint, immerhin komme ich aus Ratgrad und bin wohl nach den erstaunlich ereignislosen Jahren meiner gesamten Kindheit zu dem Urteil berechtigt. Trotzdem lebt man schön im wahren Ratgrad, es gibt eine Straßenbahnlinie, die hat wie Perlen einer Kette die große Kirche und die große Freifläche als Stationen. Beide Plätze haben eine doch recht verwunderliche Geschichte, die sich gut in einem Reiseführer machen würden: Die Kirche war früher ein Dom, aber dann gab es eine Reform und das ist heute noch eine unglaublich wichtige Sache für Leute, die sowas für unglaublich wichtig halten. Oder vielleicht lief das irgendwie anders ab? Das mit der Freifläche weiß ich besser:
(Fortsetzung folgt!)