Beiträge von Thomas Berger


INSEL-ERLEBEN

Thomas Berger INSEL-ERLEBEN10 Haiku (Teil 1) Ein herber Zauber:beständiges Wellenspiel – November am Meer. Des Asphalts müdeden Füßen Wohltat spenden:Stunden am Sandstrand. Im Licht Auroraskehrt der Fischkutter zurück –mit Meeresschätzen. Bedeckter Himmel,doch am Abendhorizontein Streifen Orange. Fußspuren im Sand,bedeutungslos für die Flut,künden noch von dir. Ganz nah sind wir uns,würzig dein Duft, kalte See –möcht […]


GEORGE X

Thomas Berger GEORGE X Alleinwarst du nichtDichterSeherauf Gipfelndes Geistes Fahnevon FernenumgebenEiner ahnteWindedie kommen Sättigteure Seelenan Plutarchrietdie andereazurne Einsamkeit


GEORGE IX

Thomas Berger GEORGE IX Balancesuchtest dunicht zu erlangenzwischen Seeleund Verstand Höhereserstrebtest dufeines Gespürrauschhaftfür das Unendliche


GEORGE VIII

Thomas Berger GEORGE VIII Es istals kehre wiederdie aufgeregte Zeitdes Abendsvor dem Großen Krieg Abfallvon menschzu larvegar mordam leben selbst Die Erdebrenntin Osteuropaund im Küstenstreifenaus Sand und Dünen Zu jubeln ziemt nicht:kein triumf wird seinNur viele untergänge ohne würde


GEORGE VII

Thomas Berger GEORGE VII Ein Landvon urduft und demantnen ähren Ein Landder würde und der weihe Ein Land der sehnsucht und erhörung Ein Landvon göttern stammet Elysiumim Aug des Sehers


GEORGE VI

Thomas Berger GEORGE VI Lang wägst dudie Worteprüfst KonsonantenVokale Dein atemnichtunser AtemDein schwannicht unser Schwan BefreistBegriffevom ihrem Sinnwebsteinen Teppichaus Klang Strebstnichtnach gelahrtheitwillstmit Gedichtenberauschen


GEORGE V

Thomas Berger GEORGE V Entschwundene Zeitenerkorst du zu neuenGeistlos schien dirdie Gegenwart Formtestnach klassischem VorbildDantewolltest du sein Hellasgalt deine LiebeDer Olympwar dein Ziel


GEORGE IV

Thomas Berger GEORGEIV Das Sehnen nach ergebner ScharErwuchs aus deiner Einsamkeit Ein Bündnis ordensgleichIm Dienst der Dichtung und des Eros Dein stolzer SinnTrieb dich auf eisig Höhen Du warst der fergeSie die Pilger Hoch throntet ihrFernab von lauten horden Du nährtest sieMit deinem Wort und deinem Kuss Entflammtest sieFür deines Geistes Reich


GEORGE III

Thomas Berger GEORGE III Im Talfieldas Atmendir schwer Soformtest dueigene Höhendir Herrschtestein Meisterder Spracheim Gedicht Noch einmalein Reichnichtvon dieser Welt


GEORGE II

Thomas Berger GEORGEII Leichtmachtest du esden Lehrernnicht Störrischlauteteihr Urteileigensinnig Dein Lächelnbrachte sie aufwittertenHochmut Gering dein Einsatzdennochder Abschluss


GEORGE I

Thomas Berger GEORGE I Einsamwarst duniemandverstand dich Da schufst duals Kindeine Welt WarstKönigim Spiel du allein Geheimdie Sprachezum Schutzdes Regenten


ETHIK AUF SCHWANKENDEM GRUND

Thomas Berger ETHIK AUF SCHWANKENDEM GRUNDErwägungen im Spannungsfeld zwischen Sittlichkeit und Freiheit ̶   AUSZUG  ̶ Eine Ethik, die nicht geneigt ist, von einer abstrakten Wesensbestimmung des Menschen und einem metaphysischen Ordnungsdenken auszugehen, wird sich an das Kantische Bild vom „krummen Holze“ und an die Aussage von Aristoteles erinnern, dass es nicht leicht sei, ein guter […]


GEFÄHRTENSCHAFT

Thomas Berger GEFÄHRTENSCHAFT                       in memoriam S. G. Einen Sternwählenauf dem Lebenspfadnicht verharrenerdenschwer Verlockungendes Tieflandssubstanzlosder Verachtungwert Stiefeldes Geistesschnürenpilgernzur Schönheit


TIEFLAND

Thomas Berger TIEFLAND Steilragte emporzu ihren Füßender Berg Furchtergriff siewenn manchmallockend er rief Vertrauenschenkte siestets nurdem Tale Gefahrlos lebte sie dortatmetefrei Einmal jedocherstrahltevom Gipfelein Glanz Betörteihr Herzsie schnürtedie Stiefel Leichtkam sie voranfern schondie Ebene Plötzlich indesschwanddes GipfelsZauber Eilendskehrte sie umledigder Täuschung


BEINAHE

Thomas Berger BEINAHE Kannfragte er sichder eine Traumlang gehegtjemalsWirklichkeit werden Niemalssagtevon Mal zu Malhellwachunerbittlichdie Wirklichkeit Einmal jedochdie Hoffnungglomm weiterschwiegschläfrig gewordendie Wirklichkeit Gleichloderten aufWandlung vor Augendie Flammender Hoffnung Der Hitzeabholderwachtedie Wirklichkeitgriff raschnach dem Zepter  


INSELLEBEN

Thomas Berger INSELLEBEN Wenn im Abendrotdie Sonne ins Meer gleitet,steigt Wehmut empor. Auf BuhnenpfählenScharen von jungen Möwen   ̶  Konkurrenzkämpfe. Wellenspiel am Meer.Lustvoll den Sommer atmen.Goldene Tage. Das hohe Schilfgraslässt willig sich liebkosenvon Inselwinden.


IN SCHRANKEN

Thomas Berger IN SCHRANKEN Hoch über der Ebenewähnt sichder Wächter Sendetsein Lichtallen Winkelndes Tages Verborgen indesbleibender SeeleTiefen Verstandunterliegtden Träumender Nacht


AM GELÄNDER

Thomas Berger AM GELÄNDER Vertrag dichsagen siemit den Spielkameraden Hüte dichsagen sievor der Sonne Treib voransagen siedeine Karriere Meidesagen sieNikotin Schütze dichsagen siebeim Intimkontakt Akzeptieresagen siedein Geschlecht Beteilige dichsagen siean Unterhaltungen Sei ehrlichsagen siezum Finanzamt Respektieresagen siedie Verfassung Verteidigesagen siedie Nation Bleib berechenbarsagen siein deinen Ansichten Spendesagen siefür Bedürftige Gib preissagen siedeine Daten Sei du […]