Beiträge von Johannes Chwalek


zorn und wut

zorn und wut – meine anstrengenden begleiter schössen zum mörder mich ließ‘ ich die zügel los tragen kraft und glück mit sich


geschmack und gefühl

geschmack und gefühl   wir haben geraucht und wir waren frei fünfzehn jahre war ich alt   mein mentor schenkte mir eine tabakspfeife und das zubehör   pfeife zu schmauchen wurde mir eigen geruch geschmack und gefühl   heute älter und empfindlicher blitzet noch die erinnrung auf    


resümee

resümee   schluss mit den träumen ich rüste mich zum letzten noch ist etwas zeit   mag die zielmarke erwartung nicht belegen die mich noch erfüllt   nur zu tun bleibt mir zu bewerten ist nicht meins ich ergebe mich   letzte tätigkeit wie von fern schau ich noch zu mag es nun so sein


ermutigung

ermutigung   „deinen schritt hören dass du mir wieder läsest das gedicht vom park   dem totgesagten lauter schönheit bergenden herbstlichen gesichts“   „las ich es damals nicht in deine düsternis heutigen tages?   mag es dir trost sein mag es dich ermutigen schönheit eingedenk“


Der Tagesablauf im Bensheimer Konvikt

    Der Tagesablauf im Bensheimer Konvikt   Als die Geschwister-Scholl-Schule im Schuljahr 1971/72 ihre Pforten öffnete, gehörte ich als Sechstklässler des Realschulzweiges zu einem der „Gründungsschüler“ der Schule, mein Klassenlehrer Hans Rücker, damals noch Referendar, war einer der „Gründungsväter“, wie es in einem Zeitungsartikel des „Bergsträßer Anzeigers“ anlässlich seiner Verabschiedung in den Ruhestand hieß. […]


sagte mir dein blick

sagte mir dein blick   dein gang auf dem flur bei der geöffneten tür dass das fest beginnt   nicht zwar für lange nur für den kleinen moment bis die nacht sich senkt   wenn es anders wär läge dort mein glück anstatt leid in neuem kleid?   sagte mir dein blick dass ich zu […]


das bild von einst du

das bild von einst du sitzt noch immer schreibend da doch siehst mich an mit einem lächeln – erneuerst was mir im glauben erstarb


ohne klage

ohne klage   du vermagst es nicht abwenden vom innersten freiheit auslöschung kennt doch das leben auch sonst nicht die milde die du träumst   plötzlich entgrenzung erstrahlende menschen sind’s hienieden zu früh diese kurze spanne zeit nun lächeln sie dir wieder   und immer der wunsch wie schwer dir die entsagung ohne klage sein […]


in die wälder gehn

  in die wälder gehn das ist ihres sagt sie mir doch in den wipfeln vier von fünf bäume tragen das ihre mit trauerflor  


haikuförmig

haikuförmig   du wünschst – es geschieht vielleicht nur einen moment bis die nacht sich senkt   niemals gesichert fliegen ins zimmer fallen nach der jagd auf sie   mehr mit anderen als mit ihr verbringt er zeit bis zur müdigkeit   manchmal nur ein wort ein einziges wort für den innersten bezirk   sein […]


schweben – warum nicht

schweben – warum nicht   lähmung bietet schach nur auf der flucht ausweichen mit möglichkeiten   wenigstens einer dass die brust sich wieder hebt befreit zurücksinkt   was ist noch zu tun schau hier- und dorthin was bleibt um noch zu leben   diesen alten traum jenseits breiter bruchstellen schweben – warum nicht  


den motor laufen

den motor laufen lassen bis zum überdreh noch ist was zu tun und dann hoffe ich dass ihr alles neu und anders sein  


immer zum gipfel

immer zum gipfel den ich nicht erreichen kann mich zu bescheiden die kreise werden enger etwas kriege ich noch hin