Beiträge von Brigitta Dewald-Koch


DIE REISE NACH VENEDIG

Was passiert, wenn die Gewissheit, einen Menschen durch und durch gekannt zu haben, durch ein einziges Foto erschüttert wird? Das ist Thema meines neuen Buchs DIE REISE NACH VENEDIG, das gerade im Scholastik Verlag erschienen ist (Die Reise nach Venedig). Schaut gerne mal in die Leseprobe hinein.


Wo Literatur entsteht

Wo Literatur entsteht © Brigitta Dewald-Koch 2024  Wo schreiben Sie für gewöhnlich? Wie lange am Tag? Schreiben Sie an einem stillen Ort oder bevorzugen Sie eine anregende Umgebung? Wie finden Sie Ihre Schreibideen, wie das Personal Ihrer Handlungen? Haben Sie das, worüber Sie schreiben, persönlich erlebt oder ist alles erfunden? Diese und ähnliche Fragen werden […]


Ankunft in K.

Ankunft in K. Bleiern die Luft, aber weniger kalt als ich anzutreffen gedacht hatte. Ich steige die Stufen hinab, ins Innere des Bahnhofs, es riecht nach Urin. Die kleine Bahnhofshalle wirkt verlassen, nicht gepflegt. Kommt hier überhaupt jemand außer mir an, frage ich mich. Es ist kurz vor sechs, außer mir ist niemand aus dem […]


Impressionen aus Venedig

Oktober 2017: Impressionen aus Venedig – © Brigitta Dewald-Koch Venedig ist hoffnungslos überlaufen und das schauspielerische Können der Kellner wieder einmal unübertroffen. Es ist amüsant zu beobachten, mit welch kleinen Tricks sie in Touristen das Gefühl verstärken, an einem einzigartigen Ort zu sein; sie lächeln, ohne wirklich zu lächeln, sie schaffen es, Deutsche, Franzosen, Amerikaner […]


Annäherungen In Etappen durch Lombardia, Emilia-Romagna, Liguria und das Piemonte, 2. Teil

Annäherungen In Etappen durch Lombardia, Emilia-Romagna, Liguria und das Piemonte © Brigitta Dewald-Koch 2017   6. Juni I found my Love in Portofino, sang 2013 Andrea Bocelli im Hafen von Portofino, begleitet vom Pianisten David Forster. Eine Life-Aufnahme, jedoch für mich nur im Fernsehen mitzuerleben. Nach Vernazza war ich skeptisch gegenüber dem als mondän beschriebenen […]


Das andere Gesicht, Teil 2

Es bleibt still. Still wie an den Sonntagen, an denen ihre Mama beleidigt war und kein einziges Wort mit ihr oder Papa sprechen wollte. Papa hat sie bei der Hand genommen und sie sind zur Kirche gegangen und alle haben sich nach ihm umgedreht. So ein schöner Mann und seine schöne Tochter, haben sie gesagt. […]


Das andere Gesicht, Teil 1

Das andere Gesicht   Ó Brigitta Dewald-Koch   Adele ist beunruhigt. Etwas Unangenehmes hat sie geweckt, etwas, für das sie keine Worte findet. Aus einem schönen Traum hat dieses Etwas sie gerissen, und obwohl es um sie herum dunkel ist, hat sie sofort gewusst, dass etwas nicht stimmt. Sie hat es gerochen. Und jetzt liegt […]


Äpfel statt Birnen, Fortsetzung

  Äpfel statt Birnen, Fortsetzung Was ist passiert?“ fragte meine Frau, sobald sie den riesigen Blumenstrauß erblickte. „Gefallen dir die Tulpen?“ Sie lachte, und es klang silberhell wie ein Kirchenglöckchen, das einen Festtag ankündigt. „Ja, sehr“, sagte sie. „Aber seit Jahren hast du mir keine Blumen mehr geschenkt.“ „Da schau einer an.“ Leider endete ihr […]


Äpfel statt Birnen

Äpfel statt Birnen   Freitags fällt es mir zu, die Einkäufe auf dem Wochenmarkt zu erledigen. Ich tue das nicht gerne, ehrlich gesagt. Wir könnten genauso gut die wenigen Dinge, die wir zum Leben brauchen, im Supermarkt einkaufen, das wäre sogar billiger, aber meine Frau besteht darauf, nur Obst und Gemüse zu essen, das direkt […]


Am Ende des Tages, Teil 2

Am Ende des Tages Man wolle ihm den im Frühjahr anstehenden Wahlkampf nicht mehr zumuten, hatten sie ihm erklärt. Er hatte sie reden lassen, er hatte verstanden, was sie meinten, und als sie geendet hatten und ihn ansahen, als wüssten sie nun nicht mehr weiter, da hatte er ihnen seinen Rücktritt angeboten. Wahlen waren nur […]


Am Ende des Tages, Teil 1

Am Ende des Tages © Brigitta Dewald-Koch 2017   Gerade wollte der Staatssekretär dem Konzept einer Ausstellung, die, anlog einer Peep Schow, das Sich-zur-Schau-Stellen an sich zu reflektieren beabsichtigte, seine Zustimmung erteilen, da kam sein Wagen abrupt zum Stehen und anstelle des zustimmenden Namenskürzels zog sich ein kräftiger roter Strich quer über das auf seinen […]


Reisen mit ungewissem Ausgang, 3. Teil

Reisen mit ungewissem Ausgang, 3. Teil Auch am nächsten Morgen regnete es. Die Lagune war grau, der Himmel Wolken verhangen, der Lido im Regennebel verschwunden. Ich ging hinunter in den Speisesaal, bestellte mir bei der freundlichen jungen Frühstückskellnerin, die, wie ich erfuhr, aus Pakistan stammte, einen Espresso stretto und ein Kännchen heißes Wasser. Und während […]


Reisen mit ungewissem Ausgang, 2. Teil

Reisen mit ungewissem Ausgang, 2. Teil Man stelle sich folgendes vor: Eine Frau, nennen wir sie M, hat viel Schönes über Venedig gelesen, gehört, und in Filmen gesehen. Ihr größter Wunsch ist es, diese Stadt persönlich kennen zu lernen, all das Schöne mit eigenen Augen zu sehen. M. reist alleine, es ist Ende Februar. Nehmen wir […]


Eine rätselhafte Begegnung: 3.Teil

Eine rätselhafte Begegnung: 3.Teil Nichts dergleichen geschah. Der Pfarrer saß noch immer mit geschlossenen Augen vor mir. Kurz überlegte ich zu sagen, ich stünde noch für Fragen zur Verfügung, soweit es welche gäbe, verwarf dann diesen Gedanken seiner Unsinnigkeit wegen, und während ich in undurchdringliche Gesichter blickte und mich fragte, was augenblicklich in den Köpfen […]


Eine rätselhafte Begegnung: 2.Teil

Eine rätselhafte Begegnung: 2.Teil Dazu sei mir die Anmerkung erlaubt, dass auch jüngere Menschen vor dem Phänomen des Wegnickens nicht geschützt sind. Neulich sagte mir nämlich nach einer Lesung eine junge Frau,  meine Geschichte habe sie nach einem langen und anstrengenden Tag in einen so wohligen Zustand der Entspannung versetzt, dass sie zeitweilig eingenickt sei. […]


Eine rätselhafte Begegnung: 1.Teil

Eine rätselhafte Begegnung ©Brigitta Dewald-Koch   Kurz nach der Veröffentlichung meines Roman Nur einen Sommer lang wurde ich zu einer Lesung auf eine Nordseeinsel eingeladen. Genauer gesagt, ich wurde von dem Pfarrer, der auf dieser Insel in den Monaten Juni, Juli und August Vertretungsaufgaben übernehmen würde, gebeten, vor seiner Gastgemeinde aus meinem Roman zu lesen. […]


Die Reise nach Mainz – 5. Teil

Die Reise nach Mainz – 5. Teil Rosa saß an einem kleinen Tisch, die Beine lässig übereinander geschlagen, vor ihr auf dem Tisch lag eine dünne hellbraune Mappe. Rosa trug eine Sonnenbrille, sie wirkte sehr elegant in ihrem grauen Hosenanzug, wie eine Managerin oder eine Rechtsanwältin, die sich was leisten konnte. Langsam ging ich auf […]