BLEIB ICH MIR TREU?
Wann und wofür
war ich Feuer und Flamme?
Wann und wofür
werd’ ich es morgen sein?
Was mich berührt,
hat mich jeweils begeistert.
Was mich verführt,
ließ mich am Ende kalt.
Was mich entzückt,
macht mich beschwingter atmen.
War ich bedrückt,
hielt mich Verstand im Zaum.
Freude, sie blieb,
kaum erregt, auf der Strecke.
Doch was mir lieb,
dem blieb ich – meistens – treu.
Sorge und Schmerz
wusst’ ich recht zu verstecken.
Oft half ein Scherz
über die Not hinweg.
Eines steht fest:
Nicht umsonst fing ich Feuer.
Auch für den Rest
brenn’ ich die Kerze ab.