Beschäftigungsnachweis


Beschäftigungsnachweis
in einer gesellschaft die darauf basiert dass jeder weitestgehend frei ist der zu sein der er sein mag oder nunmal ist, ist ein angriff auf nach welcher definition auch immer „andere“ ein angriff gegen uns alle
/
(was ich garantieren kann, auch wenn ich überhaupt nicht das leid der direkt betroffen erfahren habe, ich nehme das persönlich)
das ist keine geschichte über betriebsnahe veranlagung
aber jetzt auch
/
ich habe gar nichts gepeilt
aber ich kann es auch nicht hassen
denn ich war jeden tag zugeteilt
engeln mit akten
/
sagte es wäre toll gewesen wäre sie im landratsamt
ich musste laut auflachen und sagte ja das war auch immer mein großer traum
(bereute es gleich dann)
sie lachte mit aber wie als hätte ich sie gehaun
/
ja, ich bin sehr dankbar, die junge frau die mich „betreut“ hat, war superfreundlich, wie eine große schwester, das war mir eine unendliche hilfe
da kommt man wo hin und ist unsicher und fremd und dann ist es von unschätzbarem wert wenn da jemand ist zu dem man sofort ein vertrauensverhältnis aufbaut
zuviel dings für den feinen herrn
er würde ja dings
aber er muss das kleinvieh beherrschn
dort ist ein huhn hier ein hahn
dort eine gans
er muss die ruhe bewahrn
das ist der große kampf
/
zeiten ändern sich
selbst für mich
/
ich habe und das kann man als meine art von boxerselbstwusstsein einstufen ein halbes lebenswerk auf papier und ich meine wirklich bloß auf papier, nicht das hier, und dann habe ich nochmal zwei lebenswerke die entweder im müll gelandet sind oder tatsächlich einen fluss hinunter (ich habe eine neigung zu symbolik, die handlungen eines passiven menschen)  und dann habe ich nochmal ein gelöschtes lebenswerk „im“ internet weil ich unglaublich viele so gratis-blogs erstellt habe so mit so namen wie „das mädchen selina“ „leer und haltestellen“ „donya oder nein“ „warum england immer verliert“ „der große und der hosentaschen****“ „gewelltes papier“ etc ich kann mich nicht mehr erinnern aber vermutlich waren bei dem zeugs was ich gelöscht habe meine sternstunden (vielleicht fällt das unter verklärung aber das tut hier alles), warum ich das eigentlich aber gelöscht/weggeworfen habe: eine geste der macht, ha ich kann mir das erlauben, du (nicht du, sondern das geschriebene) bist nicht wer ich bin. eine art hütchenspiel: ich bin nicht dies, ich bin nicht das, es ist in ordnung, wenn nichts klappt. aber zum papier: papier ist das beste medium, es ist geduldig und obwohl oder weil es materiell ist, ist es viel intimer als digital. ich meine nicht bedrucktes papier sondern mit handschrift, ich wollte eigentlich das alles abtippen, aber ich habe keine zeit! und zeit war immer DIE grundbedingung
gar nicht so lustig eine witzfigur zu sein
/
tauchen und schwimmen
(tauchen)
denkst du wirklich ich brauch die welt da draußen
(schwimmen)
denkst du wirklich ich brauch die welt hier drinnen
/
dokumentation jedes malheurs
reklamation des selbstbetrugs
wenn du nichts von mir hörst
geht es mir gut
/
ich bade auf unbestimmte zeit in stille
SCHAU wie ich jede spur tilge
/
es ist für mich irgendwie verführerisch nicht anwesend sein zu müssen, verschwinden zu können. ich habe es immer geliebt die schule zu schwänzen aber ich habe es nicht so oft getan weil ich sehr ängstlich bin, und auch beim schreiben hab ich häufig das bedürfnis nichts mehr zu sagen: stille ist nicht verkehrt.
zurück zum professionellen dilettantismus
ja ich stehe stolz neben meiner mitschuld
du musst mir verzeihen
ich kann nur liebesgedichte an mich schreiben
ich wollte einen blick hinter die kulissen werfen
aber das ließ mich nur zum größten groupie werden
weil ich habe keine neigung zum weltfremden
so banale wünsche es ist beklemmend
diese enge
aber ehrlich gesagt es gibt nichts was ich nicht kenne
vor 3 jahre bin ich hier weg
ich greife nach stunden
dachte vom festen boden unter füßen
höher als die versunknen
jetzt kannst du mich angesicht grüßen
ja aber es ist okay alles
selbst „matt in drei zügen“
weil das ist eine spielhalle
oder auch nicht
aber was hab ich davon
brech ich meine weltsicht
dann hab ich halt schon jetzt verlorn
gib mir zwei zeilen zwecks absolution
ah ne das hatten wir schon
ja mir ist bewusst es gibt eine welt da draußen
in der ich was ich denke wer ich bin keinen bestand hat
und ganz ehrlich dieses rundumpaket lässt mich nicht mehr verschnaufen
man muss um sechs da sein wegem parkplatz
und dann muss man 3 stunden schafkopfen
(ich bin echt erschrocken)
und man ist die ganze zeit übermüdet
und fürcht irgendwann wird eingekastelt aus eingetütet
mein einziger luxus
keine aufwand-nutzen-rechnungen
bis zum schluss
manche leute haben falsche freunde richtige feinde
ich, ich kämpfe immer alleine
wie kannst du es wagen deine hoffnungen nicht auf mich zu setzen
wenn die welt nicht untergeht, wer wird uns retten
die unendliche logik/ nachhauselaufen im schüttenden regen:
heute ist alles schlecht
morgen wird alles gut sein
deswegen gibt es keinen grund
heute geknickt zu sein
/
so leicht mich zu widerlegen
kartenhäuser
abriss abreise garten eden
kartenverkäufer
/
ich mag nicht schon wieder so schräg hinaus trumpfen
aber nein nein das war noch lange nicht mein zenit
dafür war das ganze einfach zu wenig
ich hab meine richtige form noch nicht mal gefunden
/
ich muss nicht alle meine niederlagen in siege umdeuten
ich kann es einfach alles bereuen
und meine ängste müssen sich nicht verstecken
weil ich fühle mich heute als könnte ich wieder sprechen
/
das hat ja mehr was von therapie. davon mag ich wegkommen – der nächste schritt ist weg vom ich, mehr hin zu fantasie. und zu ganzen sätzen. ich komme von ganzen sätzen und kam zu reimen weil ich unsicher war und einen rahmen brauchte, aber jetzt bin ich damit größtenteils durch
wo ich hinkomme
ich komme mit allen leuten klar
ich ahnte dass ich das schon immer konnte
ja das ist doch schon schön
ein teil der kolonne
ja das ist doch schon schön
ich komme mit allen leuten klar
so viel glück ich könnt verblö*n
/
(line ist werauchimmer, jedenfalls nicht du)
line kommt heim
legt die überschreibung auf eis
man freut sich selbst über kain
line kommt heim
sie ist die rechtmäßige erbin
und jetzt ist sie zurück in ***
/
der zugführer schaut aus seinem kleinen fenster
zurück auf den bahnsteig
/
heute hat einer von denen erzählt bei ihm auf der schule habe es ein mädchen gegeben die sturzbetrunken auf einer disko-toilette mit einem unbekannten vögelte und ein anderer von der schule habe über die kabine rüber gefilmt und das habe sich dann wie ein lauffeuer verbreitet. die einhellige meinung aller (ich muss mich davon entschieden ausnehmen, ich war bestürzt) war, dass sie es nicht anders verdient hätte und selbst schuld sei und ehrlich gesagt, das lässt mich ein bisschen an der „integrität“ von denen verzweifeln. weiß gott, ich bin garantiert kein heiliger, aber diese logik der leute macht mir angst! ich habe wirklich erschütternde empathie mit diesem mir gänzlich unbekannten mädchen gespürt, weil ich in anderem zusammenhang ähnliches fürchte: das mich meine vergangenheit oder meine fehler verfolgen, die leute sind anscheinend gnadenlos, deswegen hätte ich am liebsten alle paar jahre so eine art amnestie oder nichts mit denen zu tun (macht mich nicht haftbar und zeigt gottverdammt etwas verständnis wenn leute fehler machen)
du bist verliebt in einen trottel
/
ich mit meinen 5 tricks
habs ja auch nicht soweit gebracht
es ist ein bisschen trist
aber stell dir vor es wären 7,8
/
***, ein schöner name, mein freund heißt genauso
(das ist eine art persönlicher insider: nachdem ich, es ist jetzt auch schon ein jahr her, den mut zusammen genommen und ein hübsches mädchen am bahnhof angesprochen hatte, sagte sie das, als wir uns gegenseitig halt kurz vorstellten, entweder das war eine sehr clevere reaktion von ihr (ehrlich gesagt, ich habe ihren namen vergessen, anscheinend habe ich es unbeschadet überlebt) oder ihr freund heißt wirklich so, jedenfalls hatten wir dann noch ein nettes gespräch, aber ich habe nie wieder den zug genommen sondern ab dem tag jeden mittwoch die wartezeit auf den bus damit überbrückt, zwei döner zu essen, seit dem tag ist die formulierung „ein schöner name…“ für mich sowas, was mir häufig im alltag einfällt)