Bilder: John Steven Konstantin
Lorais blutiges Auge
«Entschuldigen Sie, verehrte Leserinnen und Leser, aber ich bin es nicht gewohnt, mich an Menschen zu wenden, die am Leben sind oder zumindest nicht im Sterben liegen.
Mein Name ist Peppone, ich bin der Tod! Bedauerlicherweise muss ich Ihnen hier erneut eine peinliche Entgleisung Lorais preisgeben!
Da kippt die angejahrte Lady plötzlich sterbend von der Kloschüssel und meine Wenigkeit hat die Pflicht, der Dahinscheidenden ihr Erdenleben zu zeigen. Aber es wird kein gewöhnlicher Arbeitstag. Nicht nur, dass Lorai sich spöttisch wehrt, nein, kaum befindet sich ihre Seele in meinen zarten Knochenhänden, fasst eine sogenannte Schriftstellerin den Entschluss, den Unsinn aufzuschreiben.
Weshalb stört das Weibsstückdie Toten? Auch die haben eine Privatsphäre! Um dem Treiben die Krone aufzusetzen, kreierte diese unsägliche Autorin zusätzlich eine neue Kurzgeschichte. Sie will den Käufern des Buches «Lorai – Hurra, endlich tot!»damittatsächlich Danke sagen!
Als Folge dessen haben Sie hier eine weitere Lebensepisode Lorais vorliegen, die ich ihr vergnüglich vorführte. Ja, sie ist leicht bluttriefend, gar ekelerregend, also ganz nach meinem Geschmack! Dabei war Lorai von der leeren Augenhöhle sowie dem fliegenden Auge wenig begeistert. Was das zudem mit Blut und einem toten Schwein zu tun hat? Finden Sie es heraus!
Von daher, liebe Leserinnen und Leser, ist es mir ein Bedürfnis, trotz aller Empörung, Ihnen ein Mordsvergnügen mit der folgenden Geschichte zu wünschen.»