18.03.2018
Denken wir „Christus“
mit Teilhard de Chardin
im johanneischen Sinn
als den „lebendigen Kosmos“,
so stellt sich
einer-seits
die Frage nach
unserem konkreten Tun
und anderer-seits
die Frage nach
unserem konkreten Denken:
lindern wir denn wirklich
Christi Leiden
dadurch,
dass wir
als Zeichen
unserer Reue und Buße
für vier Wochen
des Kirchenjahres
auf „Schokolade verzichten“
oder Freitags
ein „Fast- & Abstinenz-„Gebot
einhalten?
Wenn wir also
Verzicht einüben
oder
uns kasteien?
Hängen wir
ebenjenen Christus
nicht immer wieder
aufs Neue
ans Kreuz,
wenn wir
rassistische, aggressive, mörderische
Gedanken
in unserem „Herzen“ tragen,
oder diese
beredt schweigend erwägen;
wenn wir dieses „Herz“,
unsere innerste „Existenz“,
damit klammheimlich vergiften
und
unmerklich
in eine „Mördergrube“ verwandeln?
Und hängen wir
ebenjenen Christus
nicht immer wieder
aufs Neue
auf unser Kreuz,
wenn wir
als direkte Folge hiervon,
sodann
Pegida-Parolen,
oder rechtspopulistische Statements
im „Chor-Geheul“ der Rotte
in die Welt hinaus
gröhlen —
Ein einziger giftig-keifender Mob,
der vor allem
Wehrlose und Hilfsbedürftige
„mobbt“.
Wie könnte diese „Denke“
und
ein solches Verhalten
jemals
christlich sein?
Kam der Nazarener
doch gerade
zu den Armen,
den Wehrlosen,
den Entrechteten,
den sozial Geächteten
und
Verbannten.
Worin unterscheiden sich
also
solche „Gutchristen“
von
fanatischen „Islamisten“?
Im Inhalt —
bei gleicher Gedanken-Struktur
und
ähnlichem Persönlichkeits-Muster.
Inhalte sind
beliebig austauschbar —
Vorurteils-Strukturen,
Verurteilungs-Strukturen,
Ressentiment-Strukturen
und
Überzeugungs-Muster
der Täter
jedoch nicht.
Dies gilt Religions-übergreifend
wie auch
Konfessions-übergreifend.
Wo ist
bei Pegida-Gutchristen
und „völkischen Beobachtern“
nun
der „barmherzige Samariter“?
Wo ist nun
das „Christus-Gebot“
der Nächsten-Liebe?
Nicht der Inhalt
macht den wahren Unterschied
zwischen
„Gutmensch“ und „Fanatiker“.
Der Inhalt ist
lediglich Phänomen
der jeweiligen Welt-Anschauung
bzw. der jeweiligen Religion,
ist
deren „Einfärbung“, die „Couleur“.
Gleichheit wird
durch das persönlich-ethische
Verhaltens-Muster,
das diesen Inhalt
strukturiert, prägt und trägt.
So ähneln sich
antagonistische Extreme,
da sie nahe bei
einander liegen.
Solange ein „Moslem“
einen Moslem verfolgt
und tötet,
und
solange ein „Christ“
einen Mit-Menschen
abkanzelt, ausgrenzt und verjagt,
so lange
verfolgt der „Moslem“
seinen eigenen Propheten,
verjagt ihn
immer wieder
aufs Neue
aus „Mekka“ nach „Medina“ —
und der „Christ“,
der Entwertung, Ausgrenzung
und Hass
in seinem „Herzen“ trägt,
der nagelt Christus
erneut auf sein Kreuz.
Radikal
im Sinne von
Grund-legendem Wandel
wird unsere
„Confession“ erst dadurch,
dass wir —
in welcher Religion
und
Weltanschauung auch immer —
das Gesetz der Liebe,
das „11. Gebot“,
zur „Schöpfung“
und damit
zum Mit-Menschen
als unserem
Nächsten
leben.
In unseren „Herzen“,
in unseren Gedanken,
in unseren Worten,
in unseren Werken,
in unseren Taten.