Differenzierung: Ideelle Werte versus materielle Werte
22.01.2016
Ideelle Werte sind an-wesend,
materielle Werte sind gegenständlich da.
Ideelle Werte sind “Wirklichkeiten“,
materielle Werte haben Daseins-Charakter.
Ideelle Werte können als “Mächte“ an-wesend sein,
z.B. als “Existenz“, als “Tod“, als “Welt“, als “Transzendenz“/“Gott“ (vgl. u.a. Karl Jaspers).
Materielle Werte sind als “Etwas-Seiendes“ da,
z.B. als “Krug“, als “Tisch“, als “Haus“, als Gold oder Geld (vgl. u.a. Martin Heidegger).
Werden ideelle Werte (z.B. Tugenden)
nicht durch authentisches Handeln beglaubigt,
so kann es scheinen, als ob sie nicht wären.
Materielle Werte oder ihre “Derivate“ erhalten ihre Bestätigung
durch sich selbst — z.B. Geld und/oder Aktien.
Ideelle Werte kann man nicht mit naturwissenschaftlichen Methoden
experimentell beweisen;
wir können an sie glauben, wir können sie (vor-)leben, wir können uns ihrer vergewissern.
Materielle Werte benötigen keinerlei Beweis,
da sie augenscheinlich und handgreiflich als ein Etwas-Seiendes da sind.
Ideelle Werte können durch Lebens-Krisen tragen
und unserem flüchtigen Da-Sein Halt und Sinn verleihen.
Materielle Werte können nicht durch Lebens-Krisen tragen,
da sie ihren spezifischen Werte an-sich behalten.
Ideelle Werte können wir unserem eigenen Leben aneignen;
materielle Werte bleiben — selbst als unser “Eigentum“ — immer “Objekt“
und damit uns gegenüber.
Ideelle Werte machen unser Leben, unsere Persönlichkeit “vollkommen“,
sind Quelle und Ziel eines geglückten, freudigen Lebens;
materielle Werte schaffen gesellschaftlichen Status,
ihre Insignien: “Macht“ und “Reichtum“.
Ideelle Werte zielen auf Welt-Transzendierung,
materielle Werte zielen auf Immanenz-Inszenierung