In Horizont-loser Zeit
Des Menschen ist es,
in „Raum“ und „Zeit“
seines Wegs dahin zu ziehen.
Wandrer
zwischen den Welten —
unbehaust.
Pilger
von Geburt an.
Aber
nach seinem Tod,
wes „Raum“ und „Zeit“
betritt er dann?
Ist’s
das „immerwährende Nun“
des Zen,
so kommt alles daher
ohne ein woher
seines Kommens,
und
es geht alles dahin,
ohne ein wohin
seines Gehens.
Der Horizont unseres Lebens,
der sich mit jedem Atemzug
„nach vorne“ verschiebt,
verlischt sodann
in Horizont-loser Zeit.
Ist’s
das philosophisch-christliche „All-Eine“,
das in sich
alles Seiende umfasst,
alles sich Sondernde umgreift,
alle Gegen-Sätze in sich eint —
so erhält
unser Pilger-Weg
Anfang und Ende,
Beginn, Ausrichtung und Ziel,
Gewahr-Werden und Vollendung.
Heimat
vor Beginn unserer Lebens-Zeit
wie auch
Vollendung unseres Selbst
nach unserem Tod
in einem Anderen.
Kein Ort,
kein Raum,
keine Zeit.
U-topie auf Erden,
Nicht-Ort unserem Leben,
aber
unauslöschliche Wirklichkeit
nach unserem Tod.
Horizont-lose Zeit
in
Horizont-loser Wirklichkeit.
in memoriam E.M.