Unglücklich im Überfluss
10.02.2016
Paradoxon:
ist es nicht verwunderlich,
dass
ausgerechnet wir Industriestaaten-Menschen,
mit allen möglichen Konsum-Gütern
Gesegneten,
mit allen möglichen Sozialen Netzwerken
Befreundeten,
mit allen möglichen Heils-Versprechen
Beglückten,
faktisch
verworfen,
entfremdet,
depressiv
und
Tod unglücklich
sind…—?
Während die Menschen der sog. “Schwellen-Länder“
den gefährlichen Fußmarsch durch die Wüsten
auf sich nehmen,
während Bürgerkriegs-Flüchtlinge
die Lebens-gefährliche Überfahrt übers Mittelmeer
auf sich nehmen,
nur, um das “Gelobte Land“,
unser “Paradies“,
zu erreichen,
gerieren wir Erlöste
uns unerlöst,
gerieren wir Freunde
uns unfreundlich, ja fremd,
gerieren wir Überglücklichen
uns unglücklich —
unglücklich im Überfluss unseres “Habens“
aber auch:
unglücklich am Überfluss unseres “Habens“.
Am materiellen Überfluss
erleiden wir Überdruss.
Materieller Überfluss
schafft uns emotionalen Überdruss.
Wir Unglücklichen sind
des überflüssigen „Habens“
überdrüssig geworden…
Warum können wir
nicht ganz einfach
glücklich sein…—?
Ist das “Paradies“,
ist Erlösung,
ist Freundschaft,
ist “Glück“
womöglich
ein immaterielles Gut…—?
Was aber ist
Glück?